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Volkskrankheit Diabetis

Die Daten zu Diabetes sind erschreckend. Fast möchte man sagen, Diabetes sei eine "Volkskrankheit". Allein in Deutschland erkranken pro Tag vier Kinder unter 15 Jahren an Diabetes. Die Weltweite Zunahme der Diabeteskranken nahm in den letzten zehn Jahren in den Industrieländern um ca. 3% zu. In der Bundesrepublik leben aktuell ca. 7-8 Millionen Menschen (etwa 10%) offiziell mit Diabetes (die Dunkelziffer der unbekannten Fälle liegt bei 2-3% der Bevölkerung. Diabetes Typ 2 kann lange Zeit unerkannt bleiben. Das führt meist zu schwerwiegenden Folgeschäden.). Experten rechnen damit, dass die Anzahl der Erkrankten im Jahr 2013 schon bei 10 Millionen Menschen, oder noch mehr, liegen wird (Anzahl nur in Deutschland).

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Typen des Diabetis

Diabetes wird in drei Typen unterschieden. Der Typ 1 ist dem neusten Stand der wissenschaft zufolge eine Autoimmunkrankheit. Das heißt, dass die Abwehrzellen des Körpers gesunde Körperzellen angreifen und schädigen. Im Normalfall sind diese Zellen zur Abwehr von Krankheitserregern im Körper enthalten. Warum die Abwehrzellen sich manchmal so verhalten, ist noch unbekannt. Fakt ist jedoch, dass Diabetes Typ 1 dann entsteht, wenn 2/3 der Insulinprodu-zierenden Zellen zerstört sind. Auch kann dieser Diabetestyp durch eine Insulinresistenz bei dauerhaftem Insulinüberschuss (vor allem im Alter, mittlerweile aber auch immer öfter bei jungen Menschen) hervorgerufen werden.

Der Diabetes Typ 2 entsteht durch Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette bzw. einem gestörten Fettstoffwechsel, einem erhöhten Harnsäurespiegel mit Neigung zu Gichtanfällen, einem gestörten Blutzuckerstoffwechsel, akuten Phasen infektiöser Erkrankungen und akuter Stresssituationen. Durch eine akute Entzündung der Bauchspeichldrüse, hormonelle Erkrankungen, medikamentenbedingte Schädigung der Bauchspeicheldrüse oder höher dosierte Kortisonabgabe kann der Diabetes Typ 3 hervorgerufen werden. Der Diabetes Typ 2 ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten überhaupt. Etwa 6% der deutschen Bevölkerung sind davon betroffen. 90% aller Diabetes Typ 2 erkrankten leiden zudem noch an Übergewicht, was diese Krankheit zusätzlich verschlimmert. Diabetes wirkt sich negativ auf den menschlichen Körper aus.

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Folgen von Diabetis

Jährlich erleiden in Deutschland 30.000 Diabetiker einen Schlaganfall, 35.000 eine Herzattacke und 8.000 müssen Nierenleiden ertragen. Neben der Niere sind auch andere Körperorgane, wie die Augen, die Beine, das Herz, der Verdauungstrackt und die Blutgefäße betroffen. Durch eine Schädigung des Nervensystems kommt es mit der Zeit zu Kurzsichtigkeit, teilweise bis zu Blindheit. Auch die Nervenbahnen in den Beinen werden teilweise so stark geschädigt, dass die Zehen, der Fuß oder im schlimmsten Fall das ganze Bein, abgenommen werden muss. Durch die Verkalkung der Blutgefäße auf Grund von Diabetes kann es zu Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle kommen. Probleme beim Wasserlassen und (beim Mann) Errektionsstörungen sind ebenfalls Folgeschäden von Diabetes.

Die Zahl der übergewichtigen Jugendlichen und damit der möglichen Diabetes-Erkrankungen ist erschreckend. Eben genanntes wird durch den Lebesnsstiel der heutigen Industriestaaten begünstigt. Reichliche Mengen an überaus nahrhaften Esswaren überfluten den Markt und werden oft in Massen statt in Maßen genossen. Dazu kommt dann noch die mangelnde körperliche Aktivität. Die traditionelle Eigenschaft des menschlichen Körpers, alle überflüssigen Energien für Hungerszeiten zu speichern, führt dann zum Übergewicht vieler Menschen. Drastische Auswirkungen von der Süße Da durch den übermäßigen Zuckergenuss der heutigen Zeit eine Insulinresistenz oder starkes Übergewicht entstehen können steigt auch die Rate der Diabetes-Erkrankungen weiter an. Wer dann auf Grund der schädlichen Auswirkungen von Zucker auf Süßstoffe ausweicht kann so zu sagen vom Regen in die Traufe gelangen. Schließlich gibt es sehr umstrittene Süßstoffe, welche den Zucker ersetzen. Ebensogut stehen viele gesunde und natürliche Alternativen bereit, welche den Lebensmitteln eine süßen geschmack vermitteln können und dabei ganz und gar unbedenklich sind.

Durch die Diabetes-Krankheit verliert alle 30 Sekunden irgendwo auf dieser Welt ein Mensch seinen Fuß oder sein ganzes Bein. Das Risiko einer Beinamputation ist bei Diabetikern um 25% höher als bei einem gesunden Menschen. Schätzungen zu folge ist die Rate der Beinamputationen in den Entwicklungsländern noch höher als in den Industriestaaten. Da in den Industriestaaten rund 15%, in den Entrwicklungslän-dern sogar ca. 40% aller Gesundheitskosten durch Fußprobleme entstehen.

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Konsequente Maßnahmen

Vor allem die Maßnahmen gegen Übergewicht müssen im Kampf gegen Diabetes eingehalten werden. Zur Einhaltung eines gesunden Körpergewichts wurde der body mass index (BMI) festgelegt. Der wünschenswerte body mass index hängt vom Alter und Geschlecht ab. Er wird erst ab dem 19. Lebensjahr errechnet, da das Wachstum bei Kindern oft eine zu große Rolle spielt, als dass eine Einheitliche Regel zwischen Körpergewicht und -größe errechnet werden kann. Mediterane Kost, ein in der Nahrung vorkommender Fettgehalt von weniger als 30% und regelmäßig körperliche Aktivität helfen jedem dabei, sein Wunschgewicht zu halten oder wieder zu erlangen. Versteckte Zucker und übermäßiger Zuckergenuss sollten vermieden werden. Konserven und Fertignahrung enthalten oft Zucker, auch wenn kein Verbraucher damit rechnet, dass evtl. Zucker enthalten sein könnte. Auch ist Bewegung/Sport an der frischen Luft um einiges besser, als in einem Fitnessstudio. Ausser natürlich, jemand kommt auf die Idee, direkt an einer vielbefahrenen Straße zu joggen...

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Diabetis ist unheilbar

Die Folgeschäden können jedoch bei früher Erkennung und Behandlung hinausgezögert, gelindert oder sogar verhindert werden. Ganz selten, wenn Diabetes besonders früh erkannt und behandelt wird, kann es sein, dass es nicht zu einem vollständigen Ausbruch der Krankheit kommt. In diesem besonderen Fall kann es unter Umständen sogar sein, dass sich die Symptome von Diabetes zurückbilden und der/ die Betroffene von dieser chronischen Krankheit verschohnt bleibt.

Symptome von Diabetes Typ 1 und Typ 2 treten bei einem erhöhten Blutzucker auf: Häufiges Wasserlassen (Polyurie), starker Durst (Polydipsie), geringer Appetit und dadurch Gewichtsverlust, Heißhungerattacken (besonders zu Beginn der Krankheit), Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kraftlosigkeit, Mundtrockenheit und nächtliche Wadenkrämpfe. Der Unterschied dieser beiden Typen ist der, dass sich die Symptome beim einser-Typ innerhalb einiger Tage oder Wochen entwickeln, wärend sie beim zweier-Typ nur sehr langsam, über einige Jahre hinweg, erscheinen. Es kann beim Typ 2 durchaus bis zu 10 Jahre dauern, bis die Krankheit vollständig ausgebrochen ist. Desshalb bleibt bei Menschen, welche an Diabetes Typ 2 leiden, diese Krankheit meist sehr lange unerkannt. Oft wird die Krankheit erst durch Folgeerkrankungen erkannt. Dabei können folgende Symptome auftreten: Schlecht heilende Wunden (besonders an den Beinen), Verschlechterung der Sehfähigkeit (Retinopathie), Nerfenschädigung mit Kribbeln oder Gefühllosigkeit in den Beinen (Polyneuropathie) und Herzinfarkt. Wenn mehrere Warnzeichen (Symptome) auftreten, sollte umgehend eine Blutzuckerkontrolle durch einen Arzt ausgeführt werden. Zur Erinnerung: großer Durst und häufiges Wasserlassen, Gewichtabnahme (und zwischen durch Heißhungerattacken), schlecht heilende Wunden, Juckreiz wegen trockener Haut, ein geschwchtes Immunsystem (immer wiederkehrende Infektionskrankheiten) und Sehverlust sind Anzeichen von Diabetes.

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Forschung zu Diabetis

Die wissenschaftliche Forschung bleibt nie auf ihrem jetzigen Stand, sie entwickelt sich ständig weiter. Gerade weil Diabetes so weit verbreitet ist und sich in einem rasanten Tempo weiter ausbreitet, gilt dies besonders auch für diese Krankheit. Ständige genaue Werte des Blutzuckerspiegels ohne dabei bluten zu müssen, ist die Hoffnung aller an Diabetes erkrankten Menschen. Leider ist das noch nicht real. Aber die Forschung gibt ihr bestes und macht Versuche, welche in diese Richtung gehen. Insulinmessgeräte werden verbessert und neu entwickelt. Neue Entwicklungen, wie zwei verschiedene Insulinpflaster oder das Diabetes-Tatoo werden erprobt und getestet. Das Tattoo wird von Gerhard Cote (Texas A&M University) und Michael Pishko (Penn State University) entwickelt. Mit einem fluoreszierenden Stoff beschichtete, winzige Kunststoffperlen werden als Tattoo unter die Haut gesprizt. Bei Unterzuckerung beginnt die Beschichtung zu leuchten, ansonsten verblassen diese. Die Tests sind zwar vielversprechend, aber noch nicht vollständig durchgeführt.

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Autorin Tamara Kammerlander. Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat unter Angabe der Quelle unbedingt erwünscht.

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