Im
Bewusstsein, dass es keine wichtigste Verbindung im Körper gibt,
oder nicht einmal "ein wichtigstes Antioxidans", kommt NADH dem
jedoch so nahe, wie es eine einzelne Verbindung nur kann. NADH ist
sowohl das Haupt-Coenzym, welches Reduktions- und Oxidations-Reaktionen
im Zellstoffwechsel steuert, als auch das stärkste Antioxidans.
Als
ein außergewöhnlicher Molekülkomplex ist NADH lebenswichtig für
die Produktion von Energie aus der Nahrung. NADH ist der Hauptträger
von Elektonen in der Oxidation von Molekülen, welche in der Zelle
Energie produzieren.
Als
das stärkste Antioxidans des Körpers kann NADH andere wichtige Antioxidantien
regenerieren und so den Körper vor zerstörenden Freien Radikalen
schützen. Freie Radikale sind an der Entstehung von mehr als 80
Krankheiten, einschließlich Herzkrankheit, Krebs, Arthtitis und
neurodegenerativen Krankheiten des Alterns beteiligt.
Als
Beispiel für die Wichtigkeit von NADH für den antioxidativen Zyklus
kann NADH ein Molekül oxidiertes Glutathion dazu bringen, das Antioxidans
reduziertes Glutathion zu bilden. Dieser Vorgang wird entlang der
antioxidativen Kette wiederholt. Reduziertes Glutathion kann verbrauchtes
Vitamin C zu aktivem Vitamin C regenerieren, welches in der Folge
verbrauchtes Vitamin E zu aktivem Vitamin E regeneriert. Dies ist
der Grund, warum einige wenige Moleküle NADH einen grundlegenden
Einfluss auf die antioxidative Verteidigung des Körpers gegen krankheitserregende
Freie Radikale haben können.
Der
Verstärkungseffekt von NADH kann auch in anderen Beispielen gesehen
werden. Jedes Molekül NADH kann drei Moleküle ATP,
eine wichtige Verbindung für die Speicherung der Energie in unserem
Körper, produzieren. Ein anderes Beispiel ist, dass in jedes Molekül
NADH sechs Moleküle von Dopamin, welches ausserdem ausserordentlich
wichtig für mentale Funktionen und für Patienten mit Morbus Parkinson
ist, produziert. Dieser Verstärkungseffekt beruht auf der Tatsache,
dass NADH ein Coenzym ist, welches den Katalysator-Effekt vieler
verschidener Enzyme in tausenden von Reakionen in unserem Körper
verstärkt. NADH kann zusammen mit den entsprechenden Enzymen lebenswichtige
Vorgänge in unserem Körper steuern. Dadurch können oft hervorragende
Verbesserungen in der Körperfunktion bringen, was durch verschiedene
neuere klinische Studien verifiziert wurde.
Quelle:
Prof. Georg Birkmayer, M.D. PH.D "NADH - das Coenzym für
das gehirn." - Titan Verlag.1998
Schutz
der Leber vor Zerstörung durch Alkohol:
Beim
Konsum von alkoholischen Getränken werden diese in der Leber vom
Enzym Alkoholdehydrogenase verstoffwechselt, welches das Coenzym
NADH braucht. Dazu kann NADH die Wirksamkeit von Leberenzymfunktionen
verbessern, was zu schnellerer Oxidation und reduzierter Leberschädigung
führt.
Quelle:
Lieber CS "Alcohol, liver and nutrition." - J.Am.Coll.Nutr.1991,
Dec 10: 602-632
Schutz
vor Alkohol-induzierter Inhibition der Testosteron Biosynthese:
Unter
Einfluss von Alkohol wird die Biosynthese des Geschlechtshormons
Testosteron behindert. In anderen Worten, je mehr Alkohol man konsumiert,
desto eingeschränkter sind Sexualfunktionen. In Gegenwart von NADH
ist diese Alkohol-induzierte Inhibition von Testosteron verringert
oder fehlt überhaupt.
Quelle:
Lieber CS "Hepatic and metabolic effects of ethanol:pathogenesis
and prevention" -Annals of medicine 1994: 26:325
NADH
verringert die Dopamin-Autooxidation
Der
Neurotransmitter Dopamin wird im Körper oxidiert, ein Phänomen,
welches Autooxidation genannt wird. Während dieses Prozesses bilden
sich zytotxische Substanzen, welche bestimmte Abschnitte des Gehirns
schädigen können. Autooxidation wird besonders bei älteren Menschen
vermehrt beobachtet. Da NADH die Autooxidation von Dopamin herabsetzen
kann, stellt es ein nützliches Werkzeug zur Verhinderung oder Reduktion
von Schäden dieser Gehirnabschnitte dar. So kann NADH Zelltod und
Degeneration von Gewebe verzögern.
NADH
schützt vor der Toxizität von AZT
Azathymidin
(AZT) ist eine Droge, welche als antivirales Mittel bei HIV-Infizierten
verwendet wird. Wie auch immer, AZT besitzt eine Reihe von Nebenwirkungen.
Man fand heraus, dass 19 Tage nach der Verabreichung von AZT die
energieproduzierenden Teile der Zelle, die Mitochondrien, sich verändern
und abnormal werden. Speziell betroffen ist das Muskelzellgewebe,
was zu schwerwiegender Muskelschwäche bei Patienten führt.
Quelle:
Lamperth L, Dalakas MC, Dagani F, Anderson J, Ferrai R. "Abnormal
skeletal and cardic muscle mitochindria induced by zidovudine (AZT)
in human muscle in vitro and in an animal modelt." Biochemical
and Molecular Medicine 1995:54(1):12-18
Darüberhinaus
wurde herausgefunden, dass die NADH Zytochrom C Reduktase, das Schlüsselenzym
in der Zellenergieproduktion signifikant vermindert wurde. Da AZT
die DANN schädigt, ist es ein Muskeltoxin. Es wird angenommen, dass
NADH die von AZT verursachten Veränderungen und Schädigungen an
den Mitochondrien minimieren oder sogar verhindern kann, was zu
einer normalen Funktion in Bezug auf die Energieproduktion führt.
Es
gibt eine Vielzahl von krebsinduzierenden Quinonen, wie z.B. Cumene.
NADH kann den Oragnismus vor dem krebsinduzierenden Effekt von Quinonen
schützen. Darüberhinaus verringert NADH die Lipidperoxidation, welche
durch Cumene Hydroperoxid verursacht wird.
Quelle:
Bindoli A, Valente M, Cavallini L. "Prevention of lipid peroxidation
ba NAD (P) H in rat liver submitochindrial particals." - Lab.
Invest.1991, Dec 65(6): 742-751
Eine
interessante Beobachtung wurde berichtet. HIV-Infektion vermindert
intrazelluläres NAD und seinen Gegenspieler NADH. In Untersuchungen
von Gewebskulturen fand man heraus, dass je höher die Virusload,
desto geringer der intrazelluläre NADH Pool war.
Quelle:
Murray MF, Nghiem M, Srinivasan A. "HIV infection dreases intracellular
nicotinamide adenine dinucleotide (NAD)." - Bioch.Bioph.Res.Comm.1995;
vol.212, no.1:126-131
Eine
HIV-Infektion verbraucht also eine signifikante Menge von NADH,
was bewirkt, dass HIV-infizierte Zellen einen geringeren NADH-Gehalt
aufweisen als normale, nicht infizierte Zellen. Diese rasche NADH-Verminderung
kann Zelltod hervorrufen. Darüberhinaus wurde in die Gehirngewebsstudien
an Tieren herausgefunden, dass NAD, die oxidierte Form von Coenzym
1, zu welcher NADH umgewandelt wird, vor AZT-induziertem Zelltod
schützt.
Quelle:
Klaidman LK, Mukherjee SK, Hutchin TP, Adams JD."Nicotinamide
as a precurser for NAD prevents apoptosis in the mouse brain induced
by tertiary-butylhydroperoxide." - Neusroscience Letters 1996,
206: 5-8
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