Resorption:
Da
Arginin das Wachstum von Tumoren hemmen kann, spricht man hier von
einer antikarziogenen (krebshemmenden) Wirkung der Aminosäure.
Zudem regt sie die Produktion der weißen Blutkörperchen
an, was zu einer stärkung des Immunsystems führt.
Auch
bei verschiedenen Metabolismen wirkt Arginin (und auch Ornithin)
mit. Es löst die freisetzung verschiedener, wichtiger Hormone
(z.B. Wachstumshormon aus der Hirnanhangdrüse, die auch Hypophyse
genannt wird, Insulin aus der Bauchspeichel-drüse, die auch
Pankreas genannt wird, und Norepinephrin aus der Nebenniere.) aus.
Auch bei der Produktion von Stickoxid ist Arginin beteiligt. Stickoxid
ist ein wichtiger, regulativer Stoff im Gehirn und in den Blutgefäßen,
der die Neuronenübermittlung im Gehirn, die produktion von
weißen Blutkörperchen und die Erweiterung von Blutgefäßen
(Dilatation) kontrolliert. Beim Protein-Metabolismus bilden Arginin
und Ornithin Stationen des Harnstoff-Zykluses in der Leber. Der
Harnstoff-Zyklus ist der metabolische Weg, überflüssigen
Stickstoff aus dem Körper auszuleiten. Arginin hat dabei eine
Schlüsselrolle. Der in den Aminosäuren enthaltene Stickstoff
muss durch den Harnstoff-Zyklus mit dem Urin ausgeschieden werden,
wenn die Aminosäure in Energie umgewandelt wird. Dieser Effekt
wird dadurch ausgelöst, dass dem Körper eine proteinreiche
Nahrung zugeführt wird und dieser dadurch mehr Proteine erhält,
als er braucht.
Arginin
kann bei der Behandlung von Unfruchtbarkeit beim Mann eingesetzt
werden und dort positiv wirken. Bei Unfruchtbarkeit beim Mann ist
der Arginin-Spiegel meist niedriger, als normalerweise. In der Regel
sind die männlichen Samen sehr reich an Arginin. Dadurch kann
durch die Einnahme von Arginin-Prätaraten die Zahl der Spermien
erhöht und deren Bewegungsfähigkeit gesteigert werden.
Auch das Wachstum der durch Chemikalien oder Vieren verursachte
Tumoren wird durch die Einnahme von Arginin verlangsamt. Diese zweite
Wirkung wird darauf zurückgeführt, dass die Aminosäure
das Immunsystem anregt, krebsfördernde Stoffe zu bekämpfen.
Präparate
mit Arginin und Ornithin verstärken die Immunabwehr, indem
sie die Produktion der weißen (aktiveren) Blutzellen anregen.
Auch Wundheilungsprozesse können durch die gewebserneuernde
Wirkung von Arginin-Supplementen beschleunigt werden, da die Aminosäure
die Ablagerung von Kollagen an der Wunde anregt.
Sogar
bei Stress wird Arginin aktiv. Es bewirkt, dass die Stresshormone
Norepinephrin und Epinephrin in der Nebenniere ausgeschüttet
werden. Zudem hilft die Aminosäure dem Körper Proteinspeicher
zu erhalten, wenn bei Verletzungen, gößeren Operationen
oder gar chronischen Krankheiten die Proteine schneller Agebaut
werden als normal. Ornithin- und Arginin-Präparate können
die Leber vor den Schäden giftiger Medikamenten-Inhaltsstoffe
und Chemikalien schützen.
Durch
einen niederen Arginin-Wert in von Arteriosklerose befallen Körperteilen
werden Verengungen der Blutgefäße rund um die arteriellen
Ablagerungen hervorgerufen. Diese behindern noch zusätzlich
die Blutzirkulation. Mit der Einnahme von Supplementen in denen
Arginin enthalten ist, lässt sich die Produktion von Stickoxid
erhöhen und damit auch der Blutkreislauf verbessern. Noch dazu
bewirkt es die Senkung des Cholesterin-Spiegels im Blut. Auch die
Wirkung von Insulin wird bei Diabetikern unterstützt. Das ist
für diese Menschen eine Erleichterung bei der Erhaltung ihrer
normalen Blutzucker- und Fettspiegel. Ein weiterer Vorteil von Arginin
bei Diabetes ist, dass es die Blutplättchen am Verkumpten behindert
und damit den Blutfluß verbessert. Besonders bei den Augen
und den Nieren von Diabetikern ist das wichtig, da diese dann nicht
so anfällig für die sogenannten Spätfolgen sind.
Dadurch,
dass hohe Dosen von Präparaten mit Arginin und oder Ornithin
das Wachstum fördern, bzw. die Ausschüttung des Wachstumshormons
veranlassen, können diese klein gebliebenen Kindern helfen.
Weil aber die Wachstumshormone auch zu einem starken Muskelaufbau
verhelfen und den Abbau von Fetten anregen, kann die Einnahme von
Arginin und Ornithin für Athleten und Bodybuilder vorteilhaft
sein. Zusammen mit physischen Übungen und Körpertrainin
mit Gewichten wird dadurch die Muskelmasse enorm gesteigert.
Beachte:
Durch
vermehrtes Wachstum, wie es in der Schwangerschaft, dem Säuglingsalter
oder in Kinderjahren vorkommt, kann ein Mangel an den beiden Aminosäuren
verursacht werden. Auch durch chronische Krankheiten, Verletzungen
und Verbrennungen steigt der Bedarf an Arginin und Ornithin drastisch
an.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
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