Resorption:
Bei
der Ausscheidung von körperfremden Substanzen und Medikamenten,
und damit auch bei der Entgiftung der Leber wird Carnitin gebraucht.
Die wichtigste funktion von Carnitin in unserem Körper jedoch
ist die Wirkung auf den Energie-Stoffwechsel. Die Aminosäure
transportiert Fettsäuren in das Mitochondrium (Zellorgan, in
dem die Energieproduktion vor sich geht), so dass diese dort zu
Energie umgewandelt werden können. Für die optimale Fuktion
Herz- und Skelettmuskeln ist dieser Vorgan von höchster bedeutung.
Anwendung
findet Carnitin unter anderem bei Diabetes. Die Aminosäure
erleichtert die Kontrolle über den Blutzuckerspiegel und die
bei Diabetikern oftmals erhöhten Blutfettwerte (vor allem Tryglyceride)
werden deutlich gesenkt. Die Funktion von Carnitin, zur Senkung
von erhöhten Blutfettwerten beizutragen hilft aber auch Nicht-Diabetikern,
die mit einem erhöhten Blutfett- und Cholesterinspiegel zu
kämpfen haben.
Auch
Herzkrankheiten können gemildert werden. Dadurch, dass Carnitin-Präparate
die Energieumwandlung im Herzmuskel fördern, können diese
Menschen helfen, welche an Angina pectoris oder Koronarsklerose
leiden. Herzrhythmusstörungen können durch die Einnahme
von nahrungsergänzendem L-Carnitin vorgebeugt werden. Die Herzleistungsfähigkeit
kann sogar erhöht werden, ohne dass krankhafte Symptome auftreten.
Auch Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche (Kardiomyopathie)
können durch einen Mangel an Carnitin hervorgerufen und durch
eine zusätzliche Gabe dieser Aminosäure wieder geheilt,
bzw. gemildert werden.
Sogar
bei Alzheimer kann eine gabe von Carnitin (als Acetyl-Carnitin)
die Symptome dieser Krankheit deutlich verbessern. Auch bei chronischer
Müdigkeit oder Muskelerkrankungen wie z.B. Muskeldystrophie
können Carnitin-Präparate eine positive Wirkung haben.
Dadurch,
dass Carnitin den Abbau von Fett und damit die Gewinnung von Energie
fördert, kann zusätzliches Carnitin die Ausdauer bei Ausdauer-Sportarten
steigern. Radtouren, Schwimm- und Laufwettkämpfe über
lange Strecken können damit besser gemeistert werden.
Schwangere
und stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Carnitin.
Desshalb sollten sie in dieser Situation besonders auf ausreichend
Carnitin in der Nahrung oder über Supplemente achten. Auch
Neugeborene sind in der Gefahr, an einem Carnitin-Mangel zu leiden.
Das kommt daher, dass sie in hohem Maße auf Fettsäuren
für die Energieproduktion angewiesen sind, und ihre Fähigkeit,
Carnitin zu bilden noch nicht vollständig entwickelt ist. Wird
ein Neugeborenes gestillt, so ist es im Normalfall auch mit genügend
Carnitin versorgt, Flaschennahrung dagegen enthält kaum Carnitin.
Desshalb können mit der Flasche ernährte Säuglinge
zusätzlich Carnitin benötigen, um Mangelerscheinungen
vorzubeugen.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
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