Resorption:
Auf
dem selben Weg wie Phenylanin, Tryptophan und Tyrosin gelangen auch
die BCAAs zum Gehirn. Weil sich die BCAAs jedoch nicht mit diesen
Aminosäuren vertragen, senken sie den Wert von Phenylanin,
Tryptophan und Tyrosin erheblich. Diese sind jedoch die Vorläuferstoffe
von bestimmten Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin, weshalb
die BCAAs für eine eingeschränkte Aktivität dieser
Neurotransmitter verantwortlich sind.
Dennoch
sind die BCAAs einzigartig. Sie werden nicht wie die anderen Aminosäuren
nach der Aufnahme in der Leber metabolisiert, sondern gelangen an
der Leber vorbei und direkt in die Muskelzellen, in denen die BCAAs
wichtige Energiequellen sind.
Zudem
regulieren diese drei Aminosäuren die Synthese der Pteine und
deren Abbau in den Muskeln. Befindet sich der Körper in Stress,
was durch Verletzungen, Operationen, Krankheit, usw. der Fall ist,
werden vom Körper reichliche Mengen an Proteinen abgebaut.
Werden in einer solchen Situation genügend BCAAs eingenommen,
so senken diese den Abbau der Proteine und begünstigen deren
Einlagerung und Synthese. Die BCAAs, davon ganz besonders Leucin,
erwirken die Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse
und Insulin wiederum bewirkt die Synthese der Proteine und behindert
deren Abbau.
Anstrengende,
körperliche und sportlichliche Aktivitäten erhöhen
den Bedarf an den Verzweigtkettigen Aminosäuren ganz erheblich.
Die BCAA-Präparate liefern bei Bedarf den arbeitenden Muskeln
die nötige Energie und steigern dadurch die Leistungsfähigkeit
z.B. auch von Ausdauersportlern. Indem sie zusätzlich die Synthese
der Proteine fördern, werden sie oftmals beim Muskelaufbau
wärend dem Gewichttrainig eingesetzt.
Der
Neurotransmitter Dopamin wird dadurch verringert, dass die BCAAs
die Vorläuferstoffe Phenylanin und Tyrosin bekämpfen.
Daraus resultiert dann dass Störungen, welche durch eine Überaktivität
von Dopamin ausgelöst werden, positiv beeinflusst werden. So
können z.B. bestimmte Formen von Schzophrenie behandelt werden.
Leiden
Patienten an einer schweren Lebererkrankung, so leiden sie oftmals
auch an einer Funktionsstörung des Gehirns, die durch einen
erhöhten Tyrosin- oder Tryptophan-Spiegel ausgelöst werden.
Da die BCAAs jedoch mit diesen beiden Aminosäuren beim Transport
ins Gehirn konkurieren, senken sie zusammen mit Vitamin B6 dort
den vorhandenen Tyrosin- bzw. Tryptophan-Wert. Damit wird dann die
geistige Funktion des Gehirns wieder verbessert.
Bei
ALS (amytropher Lateralsklerose) kann ein Präparat mit Leucin,
Valin und Isoleucin helfen. Auch bei einer anderen Störung
der Nervenmuskulatur (Chorea Huntington) kennzeichnet sich durch
einen niederen BCAA-Spiegel im Blut aus. Auch sie kann mit einem
BCAA-Supplement stark positiv beeinflusst werden.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
|