Der
einzige Ort, von dem wir sicher wissen, dass dort das H5N1 Virus
schon seit mindestens letztem Jahr vorhanden ist, ist das Friedrich
Loeffler Institut (FLI) selbst. "Hinter
den Riemser Zäunen sind Erreger der Vogelgrippe, einschließlich
des Subtyps (*1) H5N1, bereits seit langem präsent", schrieb
die net-zeitung im Oktober 2005. Uuups! Da brat mir doch einer ´nen
Storch. "Zufälle" gibt´s. Und dieses Institut
ist nicht etwa tausende Kilometer von der Insel Rügen entfernt,
wie der See in China. Nein, es liegt in direkter Nähe, nur
wenige Kilometer vor der Insel Rügen, auf der die Höckerschwäne
mit dem H5N1 Virus gefunden wurden.
Doch
nicht nur die Nähe zur Insel Rügen macht stutzig, sondern
auch die Tatsache, dass die Insel Riems in einem bedeutenden Rast-
und Mausergebiet für Wasservögel liegt. 15 % der diverse
Wasservogelarten der neordeuropäischen Population überwintern
in diesem Bereich zwischen dem Greifswalder Bodden und dem Strelasund
(*2). Aus diesem Grund wurde das Gebiet auch zum EuropäischenVogelschutzgebiet
erklärt. Mitten in diesem Vogelschutzgebiet liegt das Friedrich
Loeffler Institut mit seinen H5N1-Viren, seinen Tierseuchenexperimenten
und seiner Tierimpfstoffproduktion (*3).
Erinnern
wir uns in diesem Zusammenhang auch daran, dass gegen Vogelgrippe
geimpfte Tiere mit den gegenwärtigen Testverfahren nicht
von tatsächlich erkrankten (mit H5N1 infizierten) Tieren
unterschieden werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit,
dass geimpfte Tiere den vermeindlichen Erreger auf gesunde Tiere
übertragen, die dann ebenfalls positive Tests aufweisen könnten.
Doch
es kommt noch besser. Denn der Zentralverband europäischer
Laufentenhalter (ZEL) beschäftigte sich etwas näher mit
den Meeresströmungen zwischen den Inseln Riems und Rügen
und stellte fest, dass die Meeresströmungen von dem Seucheninstitut
auf Riems aus südwestlich an Rügen vorbei direkt zum Fundort
der infizierten Vögel bei Ummanz und Bug auf Rügen führen.
Fazit:
"Es ist extrem auffällig, dass diese dokumentierten Fundorte
in unmittelbarer Nähe des FLI und davon ausgehend in Nordrichtung
mit dr dort vorherrschenden leichtn Meeresströmung an der Westküste
Rügens entlang liegen.". Aus diesem Grunde hat der Zentralverband
europäischer Laufentenhalter ZEL das Verbraucherministerium
angeschrieben und "um Vorlage belastbarer Informationen gebeten,
die ein Freisetzen des Virus durch das FLI entweder definitiv ausschließen
oder bestätigen". Zusätzlich wurden die Bundestagsfraktionen
der FDP, "Die Linke" und Bündnis 90/ Die Grünen
angeschrieben mit der Bitte um Prüfung, ob dem Verdacht nicht
mit dem parlamentarischen Instrument der Kleinen Anfrage nachgegangen
werden sollte.
Hier
ein Auszug des Schreibens: "Im Sinne eines Worst-Case-Szenario
(*4) gehen wir davon aus, dass ein Freisetzen des Virus durch das
FLI stattgefunden haben kann. Wir erinnern in diesem Zusammenhang
auch an die Historie (*5) des FLI: die Insellage wurde wegen der
biologischen Risiken für die Bevölkerung gewählt.
(*6)" Es ist mehr als seltsam, dass diesen Tatsachen noch kein
einziger Journalist der Massenmedien nachgeganen ist-ja nicht einmal
eine einzige Frage wurde diesbezüglich gestellt.
*1
Subtyp: untergeordnet in der Hirarchie, Untertyp, weitere Klasse
der Unterteilung (zu lat.-Vorsilbe sub-: unter-, unterhalb befindlich,
niedriger als).
*2
Strelasund: Flussartige Meerenge zwischen der Insel Rügen und
dem Festland.
*3/
*6 Der Begründer des INstituts, Friedrich Loeffler selbst,
hatte Anfang des 20. Jahrunderts einen ganzen Landstrich um Greifswald
herum mit seinen biologischen Experimenten verseucht und musste
daher auf die Insel umziehen.
*4
Worst Case Szenario: Eintreten des schlimmstmöglichsten Falles
(engl. worst: am schlechtesten, am schlimmsten, engl. case: Fall).
*5
Historie: Geschichte
Autor Michael
Kent, Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigungen und Zitate sind unbedingt
erwünscht.
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