Resorption:
Glutamin
wird (unterschiedlich zu Glutaminsäure) ohne Schwierigkeiten
ins Gehirn aufgenommen und dort in Gamma-Aminobuttersäure (GABS)
umgewandelt. Gamma-Aminobuttersäure spielt eine sehr wichtige
Rolle bei der Besänftigung und Beruhigung der Nervenbahnen.
Da Valium und ähnliche benzodiazepinhaltige Medikamente die
Wirkung von GABS im Gehirn stimmulieren, üben sie eine beruhigende
Wirkung aus.
Zusammen
mit Cystein bildet Glutamin das Ausgangsmaterial zur Umwandlung
von Glutathion (ein lebenswichtiges Antioxidans im Gewebe). Zudem
ist Glutamin die wichtigste Energiequelle in den Zellen. Aus diesem
Grund wird es auch in vielen Geweben abgebat, damit dort Energie
produziert werden kann. Für die Darmwände und die weißen
Blutkörperchen ist Glutamin sogar als Energielieferant unentbehrlich.
Wollen
Alkoholiker gegen ihre Sucht ankämpfen, so helfen Glutamin-Präperate
das Verlangen nach Alkohol zu unterdrücken und sie sorgen zudem
dafür, dass die Angstzustände wärend dem Entzug verringert
werden.
Reizbaren,
nervösen, ängstlichen oder schlaflosen Menschen kann mit
einer zusätzlichen Gabe von Glutamin geholfen werden, da dadurch
die beruhigende und besänftigende Wirkung von GABS gesteigert
wir. Gamma-Aminobuttersäure kann dazu sogar noch erhöhten
Blutdruck senken.
Wenn
Glutamin in Verbindung mit Cystein eingenommen wird, erhöht
sich der Glutathion-Spiegel der Leber und des Darmes. Dadurch wird
in diesen Geweben die antioxidative Wirkung verstärkt. Glutamin
alleine eingenommen kann das Immunsystem stärken, da es die
Hauptenergiequelle für die Immunzellen ist. Auch die Produktion
von weißen Blutkörperchen wird angeregt und deren Funktion,
besonders unter körperlichem Streß, positiv beeinflusst.
Sind
wir mit viel physischem Streß belastet-z.B. nach Verletzungen,
größeren Operationen, Verbrennungen und bei chronischen
Krankheiten-so wird deutlich mehr Glutamin im Darm und der Leber
für die Versorgung des Immunsystems ge- und verbraucht. In
diesen Situationen ist die Glutaminsäure-Bildung unseres Körpers
oft nicht ausreichend, um den höheren Bedarf an Glutamin zu
decken. Eine zusätzliche Zufuhr von Glutamin wird im allgemeinen
besonders dann empfohlen, wenn der Patient in einer solchen Situation
ist und zusätzlich nur geringe Proteinreserven hat.
Patienten
mit Morbus Crohn, Colitis ulecerosa, entzündlichem Durchfall
oder nach einer Darmoperation können durch Glutamin-Prätarate
eine Erleichterung erfahren, da dies prinzipiell eine wichtige Energiequelle
für die Darmzellen ist. Auch Schäden an der Innenwand
des Verdauungstraktes, wie Magengeschwüre oder Magenentzündung
(Gastritis), die durch Alkohol oder Aspirin verursacht wurden, können
mit Glutamin-Supplementen behandelt werden.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
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