Resorption:
Magnesium
ist an allen Reaktionen im Stoffwechsel beteiligt, bei denen phosphorylierte
Substanzen (ATP, ADP) eine Rolle spielen. Mit ATP bildet Magnesium
einen stabielen ATP-Komplex. Eine niedrige intrazelluläre Magnesiumkonzentration
bedeutet daher eine Verlangsamung der Energiebereitstellung und
aller ATP-abhängigen Enzymreaktionen (Glykolyse, Eiweißstoffwechsel).
Magnesium
ist ein Vofaktor für die Natrium-Kalium-Pumpe und regelt daher
die Durchlässigkeit der Zellmembran und den Natrium-Kalium-Transport
in die Zelle und aus der Zelle heraus.
Im
Herzmuskel ist Magnesium ein physiologischer Kalzium-Gegenspieler.
Es verhindert die Kalziumüberladung in den Mitochondrien.
Innerhalb
des Nervensystems sind Angriffspunkte von Magnesium: Erregung und
Polarisierung neuromuskulärer Membranen. Magnesium reguliert
das Zusammenziehen und das Erschlaffen des Muskels sowie die normale
Funktion des Zentralnervensystems.
Genau
wie Kalzium und Phosphor ist auch Magnesium am Aufbau von Knochen
und Zähnen beteiligt.
Wird
Magnesium regelmäßig eingenommen, so lässt sich
der systolische ("obere") Blutdruck signifikant senken.
Magnesium ist auch bei der Behandlung des arteriellen Blutdruckes
mit entwässernden Medikamenten zur Kompensierung der erhöhten
Magnesiumverluste über den Urin angezeit.
Muskelkrämpfe,
nächtliche Wadenkrämpfe, Muskelzuckungen, Menstruationskrämpfe,
Ameisenlaufen, erhöhte Reizbarkeit, Unruhe und Schlafstörungen
lassen sich meist erfolgreich mit Magnesium behandeln.
Bei
Diabetikern tritt häufig ein Mangel an Magnesium auf. Dieser
sollte stets ausgeglichen werden, da unerwünschte Auswirkungen
auf den arteriellen Blutdruck, die Blutfette und auch auf diabetische
Spätfolgen wie Netzhauterkrankungen möglich sind.
Auch
für Herzrhythmusstörungen kann ein Mangel an Magnesium
führen. Durch eine ausreichende Zufuhr des Mineralstoffs kann
dieses Defizid wieder ausgeglichen werden. Magnesium wirkt auch
den bei einer Digitalis-Therapie auftretenden Phythmusstörungen
entgegen und erhöht gleichzeitig die Wirksamkeit des Medikaments.
Der Herzmuskelkrampf, der klinisch zur Angina pectoris und auch
zum Herzinfarkt führen kann, wird durch das Kalzium/Magnesium-Verhältnis
reguliert. Studien belegen, dass Magnesium (insbesondere Magnesiumorotat)
sich hervorragend für die Prävention und Therapie von
Angina pectoris und Herzinfarkten eignet. Die Dosierung der hierfür
üblichen Medikamente, Nitrate und Beta-Blocker können
in der Regel vom Arzt reduziert werden.
Eine
Supplementierung mit Magnesium ist bei Spannungszuständen und
emotionellen Schwankungen, die beim prämenstruellen Syndrom
(PMS) auftreten können, wirksam.
Bei
Kalziumoxalat-Harnsteinen besitzt Magnesium eine vorbeugende, die
Harnsteinbildung unterdrückende Wirkung.
Bei
verschiedenen Problemen während des Schwangerschaftsverlaufes
kann Magnesium verabreicht werden. Dies gilt für: vorzeitige
Wehen, Blutung bei drohendem Abort, vorzeitige Reife der Zervix
(Gebärmutterhals), erhöhtem Blutdruck, erhöhter Gefäßreaktivität,
Übelkeit, Erbrechen.
Positive
Erfahrungen gibt es sogar beim Einsatz von Magnesium bei Migräne
zur Regulierung der initialen Gefäßkrämpfe. In der
Klinik werden Magnesiumsulfat-Infusionen mit Erfolg verabreicht.
Ähnliche Wirkungen sollten jedoch auch mit der Einnahme von
festen Magnesium-Darreichungsformen (Tabletten, Kapseln) erreicht
werden können.
Bei
körperlichem und psychischem Stress besteht ein erhöhter
Magnesiumbedarf.
Beachte:
Eine
langfristige zu geringe Zufuhr von Magnesium durch die tägliche
Nahrung führt zu einer Unterversorgung des Körpers.
Auch
bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (bei Resorptionsstörungen)
ist ein Mangel an Magnesium möglich.
Durch
starkes Schwitzen, was unter anderem durch Leistungssport oder sehr
schwere körperliche Arbeit verursacht wird, kann es auch zu
einem Magnesiummangelerscheinungen kommen.
Sogar
bei psychischem und physischem Stress kann ein Mangel an Magnesium
auftreten.
Die
Langzeiteinnahme von bestimmten Medikamenten kann genau so für
einen Magnesiummangel verantwortlich sein, wie hoher Alkoholkonsum,
eine erhöhte Kalzium- und Eiweißzufuhr oder ein Mangel
an B-Vitaminen.
Sogar
durch bloßes Wachstum (Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit)
können Mängel dieses wichtigen Mineralstoffes auftreten.
Ein
Mangel an Magnesium führt zu folgenden Mangelerscheinungen:
Störungen
des Kalzium-Magnesium-Phosphor-Verhältnisses mit den entsprechenden
Symptomen (Knochen, Muskeln, Gefäße, Nerven), Muskelzittern,
Muskelkrämpfe, Überregbarkeit, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen,
Störungen der Herzfunktion, Übelkeit, Depressionen, Störungen
des Immunsystems, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
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