Resorption:
Für
den Abbau von schwefelhaltigen Verbindungen bzw. von toxischen Sulfiten
zu Sulfaten ist das molybdänhaltige Enzym Sulfitoxidase notwendig,
genau so wie das molybdänhaltige Enzym Xanthinoxidase für
einen geregelten Vorrat und Transport von Eisen zuständig ist.
Dieses Enzym hat aber noch eine andere Funktion. Es ist für
den Aufbau von Harnsäure verantwortlich. Die Harnsäure
ist ein starkes Antioxidans, welches als Fänger von hochreaktiven
freien Radikalen fungiert. Dadurch ist ein normaler Harnsäurewert
unbedingt notwendig für die Gesundheit. Sie ist aber auch von
einem normalen Molybdän-Haushalt abhängig.
Angewand
werden kann eine erhöhte Zufuhr von Molybdän beispielsweise
bei Karies oder Osteoporose. Hinweise deuten darauf, dass Molybdän
die Einlagerung von Fluor in Knochen und Dentin verstärkt,
weshalb Schulmediziner eine Behandlung mit Molybdän bei den
eben genannten Krankheiten verstärkt wmpfehlen.
Können
Schwfeldioxid und andere Schwefelverbindungen aus Autoabgasen, Kohle-
und Ölheitzungen oder anderen Verbrennungsvorgängen auf
Grund eines Molybdänmangels nicht normal abgebaut werden, so
kann es zu einer Sulfidempfindlichkeit kommen. Aber nicht nur Abgase,
auch die Einnahme geschwefelter Nahrungsmittel wie Wein, Dörrobst
o. ä. können zu den Symptomen dieses Krankheitsbildes
führen. Symptome einer Sulfidempfindlichkeit sind: Atembeschwerden,
Benommenheit, Stimmungsschwankungen, Übelkeit, niedriger Juckreiz,
Durchfall, generalisierter Juckreiz, abdominale Krämpfe und
Schwellungen an den Händen, den Füßen und um die
Augen herum.
Nehmen
Diabetiker Molybdän-Supplemente ein, so wirken diese in deren
Körper insulinähnlich, glukosesenkend und glukosestabilisierend.
In der Krebsprävention und -therapie können Androgen-,
Progesteron-, Östrogen- und Glucocorticoid-Rezeptoren zur Unterstützung
gegeben werden. Dies gilt besonders dann, wenn die entsprechenden
Krebsarten auf eine Hormonzufuhr ansprechen. Bei den meisten Tumoren
ist eine Dysbakterie zu finden, die oft mit einer zusätzlichen
Gabe von Molybdän ausgeglichen werden kann, da dies eine Reduzierung
der Darmgase und eine Aktivierung der darmeigenen Flora (besonders
Escherichia coli) bewirkt. Bei den meisten Hautinfektionen, Astroenteritiden,
Meteorismen und Tumoren tritt ein Absinken des Molybdän-Spiegels
auf.
Bei
einer Behandlung von Darmdysbiosen wird Molybdän eine unterstützende
Wirkung zugeschrieben, da das Spurenelement eine stimmulierende
Wirkung auf zelluloseaufbauende Mikroorganismen hat.
Beachte:
Mangelzustände
an Molybdän können folgende Ursachen haben:
Durch
die industrielle Nahrungszubereitung geht ein sehr großer
Anteil an Molybdän verloren. Bei der Mehlherstellung werden
sogar bis zu 40% des enthaltenen Spurenelements vernichtet. Auch
im Abfall der Zuckerherstellung, der sog. Melasse ist alles Molybdän
des Zuckers enthalten. Wird eine einseitige Ernährung zusammen
mit Dosen- oder Fertiggerichten über Jahre hinweg aufgenommen,
so kommt es zu einem Starken Mangel an Molybdän. Auch entzündliche
Darmerkrankungen können zu einer eingeschränkten Aufnahme
des Spurenelements, gleichzeitig aber auch zu einer starken Erhöhung
des Molybdänverlustes führen.
Die Molybdänverluste über den Magen-Darm-Trakt betragen
bei Morbus Crohn in manchen Fällen sogar über 400 µg täglich.
Folgen
eines Molybdän-Mangels sind:
Haarausfall,
Karies, Krebs (Speiseröhren-), niedrige Harnsäure-Werte
im Blut, Fertilitätsstörungen, Nierensteine (Xanthinsteine),
Müdigkeit, Sulfitallergien, Abbauprobleme von schwefelhaltigen
Nahrungsmitteln und Aminosäuren (z.B. Cystein, Methionin, ...)
und eine gestörte fetale Entwicklung in der Schwangerschaft.
Ein
Mangel an des molybdänhaltigen Enzyms Sulfitoxidase dagegen
ist sehr selten. Wenn dieser jedoch einmal auftritt, führt
er zu schweren neurologischen Krankheitbildern bei Kindern. Beispiele
hierfür sind: Hirnschäden, geistige Behinderung, Augenlinsenverschiebung
und Epilepsie.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
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