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Selen:

Luo Han Guo Frucht
Einleitung
Vorkommen
Zufuhr
Resorption

Vorkommen:

Die Selenkonzentrationen von Nahrungsmitteln sind von ihrem Standort (selenarme/-reiche Region) abhängig. Auch der jeweilige pH-Wert des Bodens lässt den enthaltenen Selenspiegel variieren. Trotzdem sind Fisch, Getreide und Fleisch die wichtigsten Selen-Lieferanten.

reichhaltig an Selen:

Lebensmittel Menge µg
Hering 100g 140
Thunfisch 100g 130
Sardine 100g 85
Sojabohnen 100g 60
Weizenvollkornbrot 100g 55
Rindfleisch 100g

35

Schweinefleisch 100g 31
Bohnen (weiß) 100g 22

Vorkommen:

Vor allem

  • Hering
  • Thunfisch
  • Sardine
  • Sojabohnen
  • Weizenvollkornbrot
  • Rindfleisch
  • Schweinefleisch und
  • Bohnen (weiß)

enthalten Selen.

-Zufuhr:

Stillende Frauen sollten ca. 100 µg Selen pro Tag zu sich nehmen, schwangere Frauen dagegen sollten zwischen 75 und 150 µg Selen täglich einnehmen.

Allgemein schwankt die Selenzufuhr durchschnittlich (in allen Ländern pro Tag berechnet) zwischen 10 und 500 µg. In Deutschland liegt der Durchschnittswert des aufgenommenen Selens bei 55 µg täglich, mit einer Variation von 25 bis 85 µg.

* bis 1 1-3 4-6 7-9 10-12 13-14 15-18 ab 19
Frau 100 µg 100 µg 100 µg 100 µg 100 µg 100 µg 20-100 µg
Mann 100 µg 100 µg 100 µg 100 µg 100 µg 100 µg 20-100 µg

* empfohlene Richtwerte des DGE.

Beachte:

Durch chinesische Studien ist es bewiesen, dass aus einer Langzeiteinnahme von täglich über 750 µg Selen eine vermehrte Bildung weißer Blutkörperchen und eine Verlängerung der Blutgerinnungszeit resultieren. Bei einer chronischen Überbelastung des Körpers durch Selen, erscheinen Störungen der Haar- und Nagelstruktur, sowie Hautrötungen und -schwellungen, Erbrechen, Gewichtabnahme, ein knoblauchartiger Atem und Durchfall. Langzeitdosierungen von täglich bis zu 350 µg oder eine einmalige Einnahme von maximal 3,5 mg Selen gelten als sicher.

Zufuhr

  • Frau: normal: 20-100 µg , schwanger: 200 µg, stillend: 200 µg,
  • Mann: 20-100 µg ,
  • Kinder: 150 µg.

 

Resorption:

Ohne Selen als Bestandteil von Glutathionperoxidase kann dieses Enzym seine Funktion als Zellschutzfaktor gegenüber von aggressiven, aktivierten Sauerstoff-Formen nicht ausüben. Diese werden im Stoffwechsel selbst gebildet oder durch äußere Einflüsse wie Strahlung, Rauche, Umweltgifte, u.v.m. in den Körper gelangen. Hoch konzentriert ist Glutathionperoxidase vor allem in der Leber, den Augen und in gewissen Bestandteilen des Bluts (Thrombozyten, Phagozyten, rote Blutkörperchen).

Auch das Enzym Typ-1-Jodthyronin-5-Dejodase ist Selen-Abhängig. Es regelt die Umwandlung und Aktivierung der Schilddrüsenhormone und führt deshalb bei einem Mangel an Selen zu einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Auch wird davon ausgegangen, dass Selen die Antikörperproduktion, ganz besonders die Imunglobuline G (IgG), stimmulieren zu können. Die Bildung des sog. Tumor-Nekrose-Faktors (TNF) und von Gamma-Interferon durch Selen, wurden sogar nachgewiesen. Sogar die "killeraktivität" weißer Blutkörperchen kann durch Selen stimmuliert werden. Bei einer überschüßigen Selen-Menge wirkt sich das Spurenelement allerdings gegen die weißen Blutkörperchen aus und behindert diese an ihrer Arbeit.

Anwendung findet Selen bei Herzinsuffizienz (Kardiomyopathie, oder chin. Keshan-Krankheit). Im Zusammenhang mit Mängeln an Methionin, Vitamin E oder chronischen Intoxikationen (Schwermetalle u.ä.) wird mit einem Mangel an Selen die Keshan-Krankheit ausgelöst. 1935 bricht in China eine ganze Epedemie dieser Krankheit aus. Durch eine ausgedehnte Präventions-Maßnahme (60 µg Selen täglich) gelang es den Chinesen, das Auftreten dieser Krankheit völlig zu verhindern.

Eine andere chinesische Krankheit (Kashin-Beck-Erkrankung) aus dem östlichen Sibirien darf auf keinen Fall mit der eben genannten Keshan-Krankheit verwechselt werden, obwohl beide durch einen Selenmangel verursacht werden. Besonders Kinder sind von dieser Krankheit betroffen. Sie führt zu massiven, degenerativen Gelenksdeformationen. Auch in Europa wurden Untersuchungen zu dieser rheumatischen Erkrankung gemacht. Durch eine Behandlung mit Selen-Präparaten konnte in der Regel eine Verbesserung des klinischen Bildes erziehlt werden. Allgemein sollte jedoch außer Selen auch noch Zink, Vitamin A, C und E, Omega-3- bzw. Omega-6-Fettsäuren eingenommen werden.

Eine erhöhte Selen-Zufuhr unterstützt die Entgiftung bei einer chronischen Blei- oder Quecksilbervergiftung. Durch den Zigarettenrauch wird ein zusammenklumpen der Blutplättchen gefördert. Selen kann dem entgegenwirken, wenn es als zusätzliches Präparat ausreichend eingenommen wird. Dann sind auch Raucher ausreichend mit Selen versorgt.

Niedere Selenspiegel im Blutplasma und den roten Blutkörperchen sind für Herzinfarkt-Patienten typisch. Deshalb sollten diese sich ausreichend mit Selen versorgen um einer signifikante Reduktion von Zweitinfarkten und Todesfällen vorzubeugen. Ein ausgeglichener Haushalt mit Selen ist zudem für das Immunsystem unerlässlich, da bei einem Mangel an Selen die Antikörper- und Lymphozytenbildung eingeschränktist und sich die Anfälligkeit zu Infekten dadurch noch erhöht.

Zu dem Risiko, einer Tumorbildung führen nach dem heutigen Wissen schädliche Einflüsse wie freie Radikale, Oxidation, UV-Strahlen, ionisierende Strahlen, Viren, Übergangsmetalle, Aldehyde u.v.m. Das Enzym Glutathionperoxidase neutralisiert neben anderen Enzymen wie beispielsweise Superoxiddismutase diese Einflüsse. Genügend Selen ist eine wichtige Vorraussetzung dieses Enzymes. Es ist sogar belegt, dass Krebspatienten (selbst im frühen Stadium) niedrigere Selenspiegel aufweisen als gesunde Menschen. Auch dass die Selen-Werte immer tiefer sinken, je weiter die Tumorerkrankung fortgeschritten ist, ist eine Tatsache. Durch Interventionsstudien (bei Hochrisikogruppen für Leber- und Lungenkrebs durchgeführt) wird die positve Wirkung von Selen-Therapien dargestellt.

Beachte:

Durch folgende Ursachen können Mängel an Selen entstehen:

Schwermetallbelastungen, Magen-Darm-Erkrankungen (vermindern die Selenaufnahme), chronische Erkrankungen wie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zystische Fibrose, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, oder ein Zufuhrmangel (stark schwankender Selengehalt der Böden und deshalb teilweise kaum Selenhaltige Nahrungsmittel zum essen)

Die Folgen eines Mangelzustandes von Selen sind:

Rheumatisch-artheritische Beschwerden, Augenerkrankungen, Muskelschwäche, geschwächtes Immunsystem, Veränderung der Haarstruktur, Aufhellung von Haar und Haut, Fertilitätsstörungen, Herzvergrößerung (dilatative Kardiomyopathie) und Herzinsulffizienz.

Autorin Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache mit dem Verein.

Resorption:

Selen ist wichtig für:

  • die antioxidative Wirkung,
  • den Schilddrüsenhor-mon-Metabolismus und
  • das Immunsystem.

Durch

  • Schwermetallbe-lastungen,
  • Magen-Darm-Erkrankungen
  • chronische Erkrankungen und
  • Zufuhrmangel

können Mängel an Selen auftreten.

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