Resorption:
Eine
Funktion von Zink ist die Mithilfe beim Metabolismus der Geschlechtshormone,
des Insulins, der Prostaglandine und der Schliddrüsenhormone.
Aber auch bei der Regulierung der Abwehrkräfte des Immunsystems
ist Zink wichtig.
Bei
der Synthese und der katalytischen Funktion von über 200 Enzymen
ist Zink beteiligt und wichtig. Somit ist es auch für die jeweiligen
Stoffwechselvorgänge unbedingt notwendig, das Besondere daran
ist, dass es dadurch jedoch nicht verbraucht wird. Noch dazu kann
Zink auf die metabolischen Abläufe beschleunigend, aber auch
hemmend wirken (Neurotansmitter-Substanzen). Auch an der Zellteilung
ist Zink beteiligt, da der Auf- und Abbau der Nukleinsäure
(DNS oder auch engl. RNS) von diesem Spurenelement abhängig
ist.
Auf
einen Zinkmangel reagieren die zinkabhängigen Enzyme sehr unterschiedlich.
Die Enzymsysteme Carboanhydrase, Alkoholdehydrogenase und Carboxypeptidasen
reagieren mit einem klaren Aktivitätsabfall. Carboanhydrase
ist für den Säure-Basen-Haushalt zuständig und sorgt
bei Zinkmangel für eine Störung dieses Systems und für
eine vermehrte Natrium- und Wasserausscheidung. Carboxypeptidasen
dagegen spielen bei der Verdauung eine große Rolle. Sie spalten
die äuérste Aminosäure von Proteinen und kurzkettigen
Peptiden in der Niere, der Milz oder dem Zwölffingerdarm ab.
Ihre Wirkung verringert sich bei einem Zinkmangel, so dass die Verdauung
nicht mehr optimal funktioniert. Alkoholdehydrogenase sorgt für
den oxidativen Abbau von Alkohol, egal ob dieser nun dem Körper
von außen zugeführt, oder selbst von diesem hergestellt
wurde. Manche Experten glauben, dass bei Menschen, welche morgens
nicht ausgeruht, sondern erschöpft, müde und wie in einem
Rauschzustand erwachen, die durch Zinkmangel entstehende eingeschränkte
Enzymaktivität der Alkoholdehydrogenase zum Ausdruck kommen
könnte.
Zink
hat sogar eine schützende Wirkung auf die Zellen (wenn diese
von freien Radikalen angegriffen werden). Das Spurenelement schützt
aber auch vor Schwermetallvergiftungen, die durch Nickel, Blei,
Cadmium, oder ähnlichem verursacht werden. Die eben genannten
Schwermetalle sind sowohl für ihre Eigenschaft, Zink von dessen
Enzympositionen kompetitiv zu verdrängen, sondern auch dafür,
dass sie zellschädigende Radikalreaktionen entstehen lassen
können.
Anwendung
findt eine zusätzliche Zinkaufnahme beispielsweise in der Chirurgie,
bei Verbrennungen, Verletzungen und bei der Wundheilung. Daher werden
oft Zinkpflaster oder -verbände verwendet. Auch bei Wundliegen
oder Unterschenkelgeschwüren kann eine Behandlung mit Zink
ausprobiert werden. Vor und nach Operationen, bei Verbrennungen
und allen Hautverletzungen sollte Zink zur Beschleunigung des Heilungsprozesses
eingesetzt werden.
Die
höchste Konzentration von Zink befindet sich in der Netzhaut.
Zink ist dort für die Bildung des Vitamin-A-Transportproteins
RBP (= retinolbindendes Protein) zuständig. Dadurch können
durch einen Zinkmangel Sehstörungen, die auf einen Vitamin-A-Mangel
zurückzuführen sind (Nachtblindheit, bzw. eine ungenügende
Dunkeladaption) verstärkt werden. Auch Maculadegeneration,
die häufigste Ursache von Sehverlusten und -störungen
im Alter kann mit Zink behandelt werden.
Sogar
in der Gynäkologie findet eine Behandlung mit Zink anwendung.
Zinkmangel kann bei Mann und Frau zu einer Unfruchtbarkeit führen,
was unter anderem ein Grund für ungewollte Kinderlosigkeit
ist. Zinkmangel kann jedoch bei einer Schwangerschaft auch zu gewissen
Komplikationen wie Wachstumsverzögerung, Früh- und Fehlgeburten,
Missbildungen, Plazentaablösungen und anderem, führen.
Auch bei Zysten in der Brust oder bei Gebärmuttermyomen ist
oftmals ein Zinkmangel der Grund. Meistens lassen sich diese Krankheitssymptome
mit einer Normalisierung des Zinkhaushaltes stetig verbessern.
Aber
nicht nur in der Gynälologie, auch in der Urologie und der
Psychatrie wird mit einer erhöhten Zinkzufuhr gearbeitet. In
der Urologie wird bei Prostata Entzündungen und aufsteigenden
Harnwegsinfekten oft eine Zinktherapie angeboten, während in
der Psychatrie mit Zink Apathie, Depressionen, Psychosen, Irritierbarkeit,
Schizophrenie, Lethargie und geistie Retardierung behandelt werden.
Auch Spannungszustände des prämenstruellen Syndroms und
Wochenbett-Depressionen können mit einer Zinktherapie behandelt
werden, da letztere durch einen Kupferüberschuss verursacht
werden. Als Gegenspieler von Kupfer wird die Wirkung von Zink durch
Mangan, Magnesium und Vitamin B6 noch verstärkt. Sogar bei
Magersucht kann zusätzliches Zink helfen. Mit einer Anfänglichen
Zinkdosierung von täglich 3x15 mg bis zu einer allmählichen
Steigerung von 3x50 mg Zink pro Tag innerhalb von 4 Monaten kann
eine Normalisierung des Körpergewichts, des Geschmackempfindens
und des Appetits erreicht werden.
Bei
Haarausfall ist eine Behandlung mit Zink die allererste Wahl. Beispielsweise
werden die Therapieerfolge beim kreisrunden Haarausfall mit einer
immunregulierenden Wirkung erklärt. Aber auch die antagonistischen
Effekte von Zink auf mögliche Schwermetallbelastungen könnten
eine Erklärung dafür sein. Allerdings sollte auch beachtet
werden, dass andere Nährstoffmängel (B-Vitamine, Kalzium,
Eisen, Silizium, ungesättigte Fettsäuren) zu Haarausfall
führen können. Sogar bei Acne vulgaris können gleiche
Wirkungen von Antibiotika und Zink festgestellt werden, wenn das
Zink auf 60 bis 90 mg täglich eingesetzt wird. Die Verträglichkeit
von Zink gegenüber dem Körper, ist allerdings besser,
als die von Antibiotika. Durch die Regelmäßigen Zinkverluste
wegen den autabschilferungen bei Psoriatik, sind Zinkmängel
bei diesen Personen die Regel. Durch einen Mangel an Zink ist die
Regulierung der Immunantwort eingeschränkt, was neben der genetischen
Veranlagung ein häufig diskutierter Grund für Psoriatik
ist. Auch bei Hautentzündungen und Ekzemen sollte der Zinkgehalt
des Körpers auf effentuelle Mängel überprüft
werden.
In
der Pubertät braucht der Körper mehr Zink, als normal,
da in dieser Zeit das Spurenelement für das Wachstum, die Funktion
der Prostata und der Eierstöcke, für die Blidung der Samenbläschen,
für die Hoden usw. gebraucht wird. Dadurch ist es nicht erstaunlich,
dass viele Jungen und Mädchen in dieser Zeit einen Zinkmangel
aufweisen. Ein Mangel an dem Spurenelement jedoch verhindert unter
anderem ein normales Funktionieren des Immunsystems. Dadurch treten
Allergien, Autoimmunerkrankungen oder eine höhere Infektanfälligkeit
auf. Bei Nehenhöhlen- und Mittelohrentzündungen und bei
Angina wirkt zusätzliches Zink schleimhautabschwellend. Auch
die Aktivität von Herpes und schnupfenverursachenden Vieren
(Rhinovieren) werden gehemmt.
Bei
jedem Mensch ist die Insulinwirkung, und die Stabilität des
Insulins gegenüber Oxidationsprozessen direkt vom Zink abhängig.Besonders
Diabetiker sind jedoch durch diese Wirkung von einem Zinkmangel
besonders arg betroffen. Erst führt dieser zu Hypoglükämie
(schwankender Blutzuckerspiegel), später zu einer Auslaugung
der sog. Beta-Zellen im Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Dadurch
wird die Insulinproduktion immer geringer und führt damit zum
Alterszucker. Da Diabetiker über den Urin sehr viel Zink ausscheiden,
leidet fast jeder Diabetiker an einem Zinkmangel. Die Einnahme von
Zink-Präparaten führt bei diesen Menschen zu einer Verbesserung
der Immunfunktion udn zu einer Besserung der Insulinwirkung und
-produktion.
Bei
Menschen mit chronischer Polyarthritis treten häufig sehr niedrige
Magnesium-, Eisen-, Kupfer- und Zinkwerte auf. Wird bei einer Arthritis
(auch bei Psoriatikern) die Zinkzufuhr erhöht, so nehmen die
Gelenkschwellungen und die -steifheit ab. Auch die Gehleistung und
der Allgemeinzustand bessern sich.Beachten Sie, dass viele Rheuma-Medikamente
(Cortision, Penicillamin, nichtsteroidale Antirheumatika) führen
über längere Zeit eingenommen zu einem Zinkmangel.
Weil
die Leber so eine Art Zentrale für Enzyme und Stoffwechselvorgänge
ist, überrascht es nicht, dass Zink zu einem großen Teil
für die gesundheit der Leber verantwortlich ist. So führt
ein Mangel an Zink unter anderem auch zu allen möglichen Erkrankungen
wir beispielsweise zu alkoholbedingter Leberzirrhose.
Beachte:
Mangelerscheinungen
an Zink können folgende Ursachen haben:
Gewebezerstörungen
(Verbrennungen, Herzinfarkt, Operationen, entzündlich rheumatische
Erkrankungen), Krebs, ein Erhöhter Bedarf (Schwangerschaft,
Stillzeit, Leistungssport), Verminderte Aufnahme (hohe Kalzium-,
Phytat-, Nahrungsfaser-, oder Phosphorzufuhr / chronische Schwermetall-Vergiftung),
Unzureichende Zufuhr (häufig bei Senioren, Jugendlichen, Kindern
oder Reduktionsdiäten), Nieren- oder Lebererkrankungen (auch
Alkoholmissbrauch), Infektionen, Diabetes mellitus, Anämie
(Blutarmut), Einnahme bestimmter Medikamente, Resorptionsstörungen
(verminderte Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse, entzündliche
Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, oder die
klassische, genetisch bedingte Zinkmangelkrankheit Acrodermatis
enteropathica).
Zinkmangelerscheinungen
können folgende Erkrankungen verursachen:
Haarausfall,
Hautausschläge, Pusteln, eine verzögerte Wundheilung,
Verhornungen der Haut, weiße Flecken an den Fingernägeln,
Infektionsanfälligkeit, Hemmung der zellulären Abwehr,
Nachtblindheit, Appetitlosigkeit, eingeschränkte Geschmacks-
und Geruchsempfindung, gestörte Funktion der Schleimhaut, Durchfall,
Wachstumsverzögerung und -störungen, eine verspätete
sexuelle entwicklung oder / und eine Unterfunktion der Hoden bzw.
der Eierstöcke, eine eingeschränkte Spermienbildung, Unfruchtbarkeit
(Fertilitätsstörungen), Depressionen, Psychosen, Schizophrenie,
Agressivität, Lernschwächen, Hyperaktivität, Lethargie.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache
mit dem Verein.
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