Klassische
Homöopathie
Unter diesem Begriffversteht man die seinerzeit von Hahnemann erforschte,
entwickelte und praktizierte Form der Homöopathie. Alle Abwandlungen
der Homöopathie führten beinahe zu deren gänzlichem
Verschwinden, hätte man sich nicht in den Fünfzigerjahren
des vergangenen Jahrhunderts wieder auf die ursprünglichen
Schriften besonnen!
Das wichtigste Ziel einer seriösen Ausbildung im Bereich der
Homöopathie muss sein, dem Schüler nachdrücklich
zu vermitteln, dass die Homöopathie nicht laufend neu erfünden
werden muss! Sie ist in ihrer reinen, ursprünglichen Form bereits
voll fünktionsfähig und braucht exakt verstanden und vorschriftsmäßig
angewendet werden. Alsdann wird sie ganz ausgezeichnete Resultate
hervorbringen.
Hauptgesetze der klassischen Homöopathie nach Habnemann sind:
Similia simllibus curantur." Ähnliche werden das Ähnliche
heilen.
Für die Summe der körperlichen und geistigen Beschwerden
wird nur ein Medikament zur gleichen Zeit verabreicht. Die
Heilung schreitet fort:
-
- von innen nach außen
-
- von oben nach unten
-
- Symptome verschwinden in der umgekehrten Reihenfolge ihres Erscheinens.
Verdünnte Heilmittel verlieren mit wachsendem Verdünnungsgrad
ihre Wirkung, potenzierte Heilmittel entfalten mit wachsender Potenz
ihre volle Wirkung.
Homöopathische Definition von Unterdrückung": Man
bringt die Manifestation der Krankheit zum Verschwinden, ohne die
Krankheit selbst geheilt zu haben.
Der Patient ist länger krank, ehe sich körperlich etwas
manifestiert, oder: die Entwicklung einer Krankheit geht immer vom
Menschen zu seinen Organen.
Komplexmittel
Homöopathie
Nicht, dass ich die Komplexmittelhomöopathie empfehlen möchte,
sie sei hier nur erwähnt, weil man früher oder später
damit konfrontiert werden wird.
Man versteht unter diesem Begriff die Anwendung homöopathischer
Mittelgemische, die aufgrund rein körperiicher Krankheitssymptome
ausgewählt werden. Das Gemisch dieser Mittel bildet einen Arzneimittelkomplex
und wirkt nicht so tief, wie ein einzelnes Mittel, das exakt repertorisiert
wurde. Ein Homöopath". der Komplexmittel anwendet, kann
mit einem Jäger verglichen werden, der mit Schrot schießt:
Er hofft, dass eine der Kugeln das Wild schon treffen wird, auch
wenn die einzelne Kugel dabei nicht so effizient ist.
Komplexmittelhomöopathie ist im Grunde paradox. Meistens wird
sie von Ärzten oder Therapeuten verwendet, die sich von den
Gedankenwelt ihrer materialistisch orientierten schulmedizinischen
Ausbildung nicht trennen können oder wollen und dann den Gedanken
des Bekämpfens von bösen Krankheiten auf die Homöopathie
übertragen, bzw. mit ihr vermischen. Komplexmittelhomöopathie
wird auch häufig als Ausweichmedizin" bei kritischen Patienten
verwendet, die keine harten Pharmaka akzeptieren und denen man dann
ein ungefährliches homöopathisches Mittelchen verschreibt.
Wenn Sie also einen Homöopathen aufsuchen, dann gehen Sie bitte
zu einem Fachmann, der echte Homöopathie anwendet!
Klinsiche Homöopathie
Die klinische Homöopathie benutzt Einzelmittel nur in tiefen
Potenzen, weil darin ja noch Wirkstoffe enthalten sind, in hohen
Potenzen jedoch nicht. Schulmediziner brauchen Wirkstoffe, mit Informationen
können sie nicht denken.
Auch die klinische Homöopathie orientiert sich lediglich an
den gegenwärtig vorliegenden Beschwerden und lässt dabei
das Gesamtbild des Patienten außer Acht. Es findet keine wirkliche
Anamnese statt. Wenigstens wird aber hier durch den Verzicht auf
chemische Präparate und rundumschlagende Antibiotika zumindest
kein Schaden angerichtet.
Anthroposphische
Homöopathie
Sie wurde vom großen Abwandler Rudolf Steiner begründet,
dem es offenbar nicht reichte, die Theosophie1241 zur
Anthroposophie umzubauen, und auch noch an die Homöopathie
Hand anlegen musste. Hier werden homöopathische Mittel gegen
Symptome eingesetzt meistens Komplexmittel. Anthroposophische Therapeuten
verwenden nur tiefe Potenzen. Allerdings wird die Krankheit wenigstens
nicht nur als rein körperliche Angelegenheit aufgefasst. Der
Therapeut ist bemüht, die geistigen Zusammenhänge zu sehen
und setzt zusätzliche Therapie- formen wie Musik, Kunst oder
Tanz ein.
Die Homöopathie ist ein umfangreiches Wissensgebäude.
Das Repertorisieren alleine erfordert umfassende Kenntnisse und
viel praktische Übung und Erfahrung. Auch die konkrete Durchführung
einer sachgemäßen Anamnese will gelernt und geübt
sein. Wer als Therapeut tätig werden will, muss die Homöopathie
gründlich studieren. Es gibt in Deutschland gute (Heilpraktiker-)
Schulen, speziell für das Fachgebiet. Auch in der Depesche
werden wir später weiter auf das Thema eingehen, speziell im
Rahmen der Anwendung im privaten Bereich als homöopathische
Hausapotheke".
Autorin
HP Falkenberg
,
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