Ein
Artikel, wie der hier Abgebildete, ist eine wirkliche Sensation!
Fernsehzeitschrift "Auf einen Blick" vom 30.08.2001, auf
Seite-3, unübersehbar direkt neben dem Inhaltsverzeichnis,
fast eine ganze Seite groß!
War vor Wochen noch die erfundene "Krankheit" ADS, ADHD,
Hyperaktivität etc. "die Gefahr für unsere Kinder"
sind es heute die PSYCHOPILLEN! -
Auch WIR haben
daran mitgewirkt und dazu beigetragen, dass eine solch wichtige
Trendwoche erreicht wurde. Großen Dank an alle Beteiligten!
Die Adresse für alle, die die Auf einen Blick" für
diesen Artikel loben wollen:
Heinrich Bauer Verlag Brieffach "Auf einen Blick", Burchardstraße
11, 20077 Hamburg. Mail: kundenservice@bauerverlag,de
Aus
Platzgründen hier nur der Hauptteil des Beitrags. Es Fehlt
ein Bild, wo ein Klassenzimmer abgebildet ist. Darunter steht: "Statt
nach Ursachen kindlicher Probleme zu forschen, greifen viele Ärzte
lieber zum Rezeptblock". Der Text wird eingeleitet mit: Schon
Abc-Schützen bekommen von ihren Eltern zum Pausenbrot die Psychopille
mit in die Schule.
Psychopillen-
die neue Gefahr für unsere Kinder
Schulängste,
Alpträume, Überlastung - statt Hilfe von Erwachsenen gibt
es immer häufiger Medikamente
Thomas
war das, was man einen Zappelphilip nenn. Ob in der Schule oder
zu Hause-der Achtjährige konnte einfach keine Minute still
sitzen. Ständig befand er sich in Bewegung. "Villeicht
sollten Sie mit ihm mal einen Doktor aufsuchen, empfahl die Klassenlehrerin...
Der Arzt brauchte nicht lange, um zu seiner Diagnose zu kommen:
"Der Junge leidet an Schulstress", meinte er, nachdem
er Puls und Blutdruck gemessen hatte. "Am besten verschreibe
ich ihm etwas, damit er ruhiger wird." Seit jenem Tag schluckt
Thomas regelmäßig bis zu sechs Tabletten der Marke Ritalin.
Ein Medikament, das wie Morphium unter das Betäubungsmittelgesetz
fällt und laut Beipackzettel zu Müdigkeit führen,
Ängslichkeit und Traurigkeit hervorrufen kann.
Auch
die 12-jährige Johanna aus Rostock ist der Griff zur Tablettenschachtel
etwas Alltägliches. Vor der Schule zwei Pillen um die Konzentrationsfähigkeit
zu erhöhen, abends ein Schlafmittel, weil die Aufputschtabletten
vom Morgen noch nachwirken.
Pillen
gegen Kopfschmerzen, Anregungs- und Beruhigungsmittel, Appetitzügler
und Schlaftabletten - die Bereitschaft von Eltern, ihren Kindern
mit Arzneimitteln zu "helfen", ist in den letzten Jahren
sprunghaft gestiegen, ebenso die Bereitwilligkeit vieler Ärzte,
diese Mittel schnell und ohne lange Untersuchung zu verordnen. Eine
Studie beweist, dass jeder dritte Jugendliche zwischen zwölf
und 17 Jahren regelmäßig zu Arzneimitteln greift. Rund
ein Viertel der Sechs- bis Zehnjährigen nimmt Medikamente zur
Leistungssteigerung und zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit.
Doch
aus der so bequemen Flucht aus dem Alltag wird bald eine bittere
Pille für Jahre. Denn der Schritt von der Tablette gegen Schulangst
hin zur Drogensucht ist oft nicht weit. Untersuchungen der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung sowie der Deutschen Hauptstelle
gegen die Suchtgefahren belegen, dass Kinder, die heute versuchen,
dem Schulstress mit Pillen zu entgehen, später als Erwachsene
ihren Lebensproblemen ebenfalls mit Arzneimitteln begegnen. Ein
verhängnisvoller Irrweg, an dessen Ende nicht selten der psychische
und physische Zusammenbruch steht.
Betroffene
sind nicht nur Jugendliche, die in zerrüttelten Familien aufwachsen
oder deren Eltern selbst Probleme mit Alkohol oder Tabletten haben.
Auch Kinder aus intakten Familien sind bedroht. Dann nämlich,
wenn sie einem zu starken Leistungsdruck ausgesetzt sind nd vielleicht
die Schulzensuren darüber entscheiden, ob sie sich geliebt
fühlen können.
"Viele
drogenabhängigen Jugendlichen", sagt die Soziologin Solveig
Tremplin, "ist ihr Suchtverhalten bereits in der Kindheit von
den Eltern mitgegeben worden. Statt sie mit Liebe und Güte
zu erziehen, ihnen ihre Fehler zu verzeihen und auch mal ihre Schwächen
zu akzeptieren, drillen sie ihre Sprösslinge zu Lernmaschinen.
Reagieren sie dann mit psychosomatischen Beschwerden, wird zur Pille
gegriffen. Ein Teufelskreis beginnt."
Klaus
D. Zelgin
Autor
Klaus
D. Zelgin,
Abdruck
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der Quelle unbedingt erwünscht.
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