Das
Phänomen "Wind" ist eigentlich mit dem Wort "Luftbewegung"
deutlich umschrieben. Wenn diese Luftbewegung großräumig
und überregional sind, wird von einem "dynamischen Wind"
gesprochen. Wind kann aber auch durch lokale, termische Vorgänge
entstehen. In solch einem Fall spricht man dann von einem "thermischen
Wind".
Durch
den unterschiedlichen Einstrahlungswinkel der Sonne auf die Erdoberfläche
kann Wind entstehen. Am Äquator ist der Winkel am steilsten,
an den Polen am flachsten. Bei einem flachen Winkel verteilt sich
die eingestrahlte Sonnenwärme über eine große Fläche,
während sich die selbe Wärme bei einem steilen Winkel
auf eine relativ kleine Fläche konzentriert. Ein anderer Entstehungsgrund
für Wind ist die ungleichmäßige Erwärmung der
Weltmeere und der Kontinente.
Die
unterschiedliche Oberflächenerwärmung bedeutet auch eine
unterschiedliche erwärmung der Luft, welche sich über
dieser Oberfläche befindet. Dadurch entstehen Hochdruchgebiete
(Gebiete mit einem hohen Luftdruck) und Tiefdruckgebiete (Gebiete
mit einem tiefen Luftdruck). Damit das Druckgefälle zwischen
diesen beiden Gebieten ausgeglichen wird, ströhmt die Luft
aus den Hochdruckgebieten in die Tiefdruckgebeite. Diese Bewegte
Luft nennen wir Wind.
Der
Wind wird nach der Himmelsrichtung benannt, aus der er weht. Kommt
der Luftstrom also beispielsweise aus dem Norden, so weht ein Nordwind,
kommt er dagegen aus südöstlicher Richtung, so wird er
Südostwind genannt. Duch die schnelle Drehung der Erde um sich
selbst, entsteht eine Kraft, welche den Wind auf der nördlichen
Erdhalbkugel nach rechts ablenkt, auf der südlichen Erdhalbkugel
dagegen nach links. "Corioliskraft" wird diese Kraft genannt.
Bei
sehr langsamem Wind ist die Ablenkung durch die Corioliskraft auch
sehr gering. Steigt die Windgeschwindigkeit, so steigt auch die
Ablenkungskraft. Weht der Wind nahe am Boden, so wird er dort von
Bodenunebenheiten abgebremst und verlangsamt. Deshalb ist in höheren
schichten die Ablenkung des Windes durch die Corioliskraft höher,
als in tieferen, bzw. Bodennahen schichten. Durch die unebene Oberfläche
der Erde kann der Wind auch gezwungen werden, von seinem Weg abzuweichen
und den Weg auf Umwegen fortzusetzen. Ein Beispiel dafür sind
Talverläufe oder Bergbrrieren.
Als
Windgeschwindigkeit wird die Schnelligkeit der Luftteilchen gegenüber
der Erde bezeichnet. Sie wird in km/h, m/sec. und Knoten (knts)
ausgedrückt. Rechnet man die knts mal 2 und zieht von diesem
Ergebnis 10 % ab, so ergibt sich daraus die Zahl der km/h. Wird
die Zahl der m/sec. mal 4 gerechnet und von dem Ergebnis wieder
10 % abgezogen, so ergibt dies ebenfalls die Zahl der km/h. Dagegen
ergibt sich die Zahl der knts, wenn die Zahl der m/sec. mal zwei
genommen werden.
In
der folgenden Tabelle sind verschieden starke Winde mit interessanten
Details als Anhaltspunkt aufgeführt:
Windstärke
|
Bezeichnung
|
Geschwindigkeit
|
Anhaltspunkte
|
|
|
m/sec |
km/h |
knts |
|
0 |
Windstille
|
0 |
0 |
0 |
Rauch
steigt senkrecht auf |
1 |
Leiser
Zug |
3,0 |
1 |
1-3 |
Als
Windhauch fühlbar |
2 |
Leiser
Wind |
1,6 |
6 |
4-6 |
Blätttersäuseln
|
3 |
Schwacher
Wind |
3,4 |
12 |
7-10 |
Blätter
und dünne Zweige Fächeln |
4 |
Mäßiger
Wind |
5,5 |
20 |
11-15 |
Zweige
und schlanke Äste wiegen sich |
5 |
Frischer
Wind |
8,0 |
29 |
16-21 |
Kräftige
Zweige und schwache Bäumchen schwanken |
6 |
Starker
Wind |
10,8 |
39 |
22-27 |
Starke
Äste schwanken, Wipfel biegen sich, Wind pfeift um Häuser
und in Drähten |
7 |
Steifer
Wind |
13,9 |
50 |
28-33 |
Bäume
schwanken, das Gehen wird gehemmt |
8 |
Stürmischer
Wind |
17,2 |
62 |
34-40 |
Zweige
werden geknickt, Fußgänger müssen sich gegen
den Wind stemmen |
Autorin
Tamara Kammerlander, © Ran e.V., Abdruck (auch auszugsweise),
Vervielfältigungen und Zitate unter Angabe der Quelle unbedingt
erwünscht.
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