Durch
die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und den verschiedenartigen
Bodenbewuchs, werden Erwörungsunterschide bewirkt, die zu einer
Ausbildung von Thermik führen. Dabei ist folgendes zu beachten:
Ganz
glatte Bodenoberflächen (z.B.: Schneedecken) reflektieren die
einfallenden Wärmestrahlen zu einem sehr großen Teil.
Dadurch kann es nicht zu einer Erwärmung des Bodens kommen.
Durch eine rauhe Bodenoberflächen streut sich dagegen die Bodenstrahlung
und die Oberfläche erwärmt sich. Auch eine starke Wärmeleitfähigkeit
des Bodens (wie es bei feuchtem oder nassem Boden der Fall ist)
vermindert die Oberflächenerwärmung. Durch die Nässe
von Bodenoberflächen oder eine feuchte Vegetation wird ein
sehr großer Teil der Wärme für die Verdunstung benötigt
(Laubwälder erwärmen sich langsamer als Nadelwälder).
Durchlüfter Boden (gepflügte Äcker) dagegen hat eine
sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, da die Luft den Boden
isoliert. Auch windgeschützte Bodenflächen erwärmen
sich stärker als windige Flächen, da das Aufheitzen des
Bodens nicht durch die darüberstreichende Kaltluft gestört
wird.
Durch
die aufgeheitzten Bodenoberflächen wird auch die darüber
liegende Luft erwärmt. Wenn die so wärmer gewordene Luft
einen Wärmevorsprung der über ihr liegenden Luftschicht
erreicht, so will diese aufsteigen. Erst bilden sich in diesem Fall
Warmluftblasen, die dennoch zäh am Boden haften bleiben, bis
sie durch einen weiteren Vorgang am Boden abreißt. Solch ein
"Vorgang" kann eine Überhitzung der Warmluftblase
durch weitere Aufheitzung genau so sein, wie eine akustische Erschütterung
der Luftblase oder Wind der die Blase zerreißt oder an eine
Abreißkante drückt. Als Abreißkanten können
Geländekanten oder Grenzlinien zwischen stark unterschiedlich
temperierten Bodenoberflächen (z.B.: die Schneegrenze) bezeichnet
werden. Nach dem Abreißen steigen die Warmluftblasen auf und
die Nachbarluft strämt am Boden nach. Ist auch die Nachbarluft
wärmer als die darüber liegende Luftschicht, so geschieht
das selbe wie eben beschrieben. In diesem Fall wird von einem "Thermikschlauch"
oder "Bart" gesprochen, welcher so lange anhält,
bis die Bodennahe Warmluft nach oben weggeströhmt ist.
Durch
die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit wird der Aufstieg der
Termik bestimmt. Die Aufstiegsgeschwindigkeit und die Höhe
des Aufstiegs sind allerdings von der Temperatur der Umgebungsluft
abhängig. Dabei gilt: Je größer der Temperaturunterschied
ist, desto schneller steigt auch die Thermik. Das Ende des Aufstiegs
ist dann erreicht, wenn die Thermik auf die Temperatur der Umgebungsluft
abgekühlt ist. Abgekühlt wird die Wärmeblase durch
die Ausdehnung wärend dem Aufstieg, nicht jedoch durch eine
Mischung mit der Umgebungsluft. Bei der Ausdehnung und dem damit
verbundenen Energieverbrauch sinkt die Temperatur der Blase um 1°C
pro 100 m Höhe. Die Räumliche Ausdehnung des Thermikschlauchs
hängt von der Größe der Bodenheizfläche ab.
Auch die Ausbildung seiner Gestalt fällt unterschiedlich aus.
Die Thermik ist jedoch in großer Höhe meistens großflächiger
als in Bodennähe.
Am
Rand des Thermikschlauchs lässt die Geschwindigkeit des Aufwindes
durch die Reibung mit der Umgebungsluft nach. Dadurch entstehen
in diesem Bereich die sogenannten "Randturbulenzen". Um
den Thermikschlauch herum weht ein Abwind. Dieser Gleicht das Druckgefälle
der am Boden abziehenden Warmluft aus.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Ran e.V., Abdruck (auch auszugsweise),
Vervielfältigungen und Zitate unter Angabe der Quelle unbedingt
erwünscht.
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