Krankheit / Säure - Base / Die wichtigsten Entsäuerungskuren

Die wichtigsten Entsäuerungskuren:

"Der Mensch ist, was er isst", erkannten die Philosophen schon im frühen Altertum. Auch die Erkenntnis, dass unsere tägliche Nahrung unseren Körper und unseren Geisteszustand verändern ist immer weiter ausgereift. Werden alkoholische Getränke genossen, so zeigt sich sehr schnell eine Veränderung im Verhalten oder auch im Aussehen eines Menschen. Werden bestimmte Lebens- oder Nahrungsmittel aufgenommen, so zeigen sich diese Veränderungen nicht direkt nach dem Konsum, sondern erst nach einer sehr langen Zeit, ganz allmählich. Das selbe gilt auch für die Genussmittel, welche wir täglich zu uns nehmen.

Mittlerweile gibt es verschiedene Formen der "richtigen" Ernährung, die von verschiedenen Personen aufgestellt wurden, jedoch alle den selben Zweck erfüllen sollen: Den Menschen gesund zu erhalten und ein möglichst langes, beschwerdenfreies Leben zu ermöglichen.

Die größte und umfangreichste Entsäuerungskur ist mit sicherheit die Trennkost. Als zweites werde ich Ihnen das Fasten näher beschreiben und zum Schluss dann noch auf die Philosophie von F. X. Mayr eingehen. Jeder von Ihnen sollte sich zumindest über alle Möglichkeiten informieren, um sich dann selbst ein Bild von der "richtigen" Ernährungsweise zu machen.

Die Trennkost: Der Begründer der sogenannten "Trennkost" , der amerikanische Arzt Howard Hay (1866-1940) entwickelte das Konzept dieser Ernährungsform in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Bis heute hat die Trennkost noch viele Anhänger. Im Vordergrund dieser Ernährungsweise steht die Gefahr einer eiweißreichen, säurebildenden Ernährung zu verringern, oder sogar ganz zu verhindern. Die Erkenntnis, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Säuren und Basen enorm wichtig für die Gesundheit ist, ist der wichtigste Aspekt überhaupt, wenn man die Ernährungsweise der Trennkost betrachtet. Der Grund für diesen Punkt ist die unterschiedliche Wirkungsweise der eiweiß- und kohlenhydratspaltenden Verdauungsenzyme.

Bei der Hay´schen Trennkost wird darauf geachtet, dass Kohlenhydrate und Eiweise sich bei der Verbrennung nicht gegenseitig behindern. Darum teilte Hay die Narhrungsmittel in drei Gruppen ein: eiweißreiche, kohlenhydratreiche und neutrale Nahrungsmittel. Innerhalb einer Mahlzeit dürfen nur Zutaten der eiweißreichen Gruppe mit Zutaten der neutralen Gruppe, oder Zutaten der kohlenhydratreichen Gruppe mit Zutaten der neutralen Gruppe kombiniert werden.

Übersicht über die fünf Trennkost-Mahlzeiten: Das Frühstück: Mahlzeit aus der Kohlenhydrat-Gruppe (KH) oder der Eiweiß-Gruppe (EW). Beispiel: KH = Müsli mit Jogurt, Honig, Nüssen und Bananen oder Vollkornbrot mit Quark, magerm Käse oder rohem Schinken. EW = Eier mitd gedünsetem Gemüse, Sprossen und Kräutern oder frisches Obst aus der Eiweißgruppe. Die Zwischenmahlzeit: frisches Obst der Eiweißgruppe oder Sauermilchprodukte bzw. Milch. Das Mittagessen: entweder KH- oder EW-Mahlzeit. Beispiel: KH = Getreide, Vollkornnudeln, Naturreis oder Kartoffeln mit gedünstetem Gemüse und / oder Salat. EW = Fleisch, Fisch oder Eier mit Gemüse und / oder Salat. Dann ab 14 Uhr nur noch KH-Gerichte mit gut verträglichen Nahrungsmitteln kombiniert, damit der Darm über Nacht geschohnt wird. Die Zwischenmahlzeit: Banane, süßer Apfel oder Sauermilchprodukte. Das Abendessen: siehe Mittagessen KH-Gerichte (am besten so früh wie möglich am Abend einnehmen).

Sonst sind Kräutertees und stilles Mineralwasser erlaubt. Bei einem KH-Gericht sind auch Gemüsesaft oder 1 Glas Bier, zu einer EW-Mahlzeit Fruchtsaft oder 1 Glas Wein erlaubt. 30 Minuten vor, während und 30 Minuten nach dem einnehmen der Speisen sollte möglichst nichts getrunken werden.

Howard Hay irrte sich: Als erster "Diät-Forscher", der die Wichtigkeit der Säuren-Basen-Balance erkannte, glaubte er, dass der Magen das Hauptverdauungsorgan des Körpers ist. Dieser würde, nach der Meinung von Hay, nur dann Säure produzieren, wenn diesem Eiweis zugeführt wird. Heute weiß man jedoch, dass unser Magen nur bei der chemischen und mechanischen Vorverdauung der Nahrung aktiv mitwirkt. Die eigentliche Verdauung der Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette findet dagegen erst im basichen Milieu des Darmes statt.

Und er hatte dennoch recht: Die in der Hay´schen Trennkost enthaltenen Ernährungsprinzipien bringen dennoch große gesundheitliche Vorteile mit sich: Die Reduzierte Eiweißzufuhr und die überwiegend pflanzliche Kost fürdern einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Zu dem erhält der Körper mit Obst und Gemüse neben den sekunderen Pflanzenstoffen jeden Tag viele wertvolle Vitalstoffe (Mineralien, Vitamine und Spurenelemente). Und wer zwischen den einzelnen Mahlzeiten dann noch eine Pause von 30 Minuten oder mehr macht, der hilft dem Körper, die Nahrung optimal zu verdauen. Nur dadurch erhält der Körper die Möglichkeit sich wirksam zu entsäuern.

Die Zusammensetzung der Nahrung nach Dr. Howard Hay:

überwiegend kohlenhydratreiche Lebensmittel neutrale Lebensmittel überwiegend eiweißhaltige Lebensmittel
Vollkorngetreide geräucherte Fisch- und Fleischwaren Fleisch und magere Wurst
Produkte aus Vollkornmehl Wild und Geflügel ---
Teigwaren ohne ei alle Fette und Öle Fisch
Naturreis Butter, Sahne, Quark

Käse unter 50 % Fett i. Tr.

Kartoffeln gesäuerte Milchprodukte Milch
Topinambur Frischkäse über 50 % Fett i. Tr. Tofu
Schwarzwurzeln Eigelbe, Heidelbeeren Eier
Dörrobst Gemüse, Blattsalate saure Früchte (die meisten Sorten nur mit EW-Lebensmitteln zu kombinieren)
Rosinen Nüsse (außer Erdnüsse) und Samen Eingemachtes
Bananen Sprossen und Keimlinge ---
Datteln Agar-Agar, Hefe ---
Feigen, Bienenhonig Vollmeersalz, Kräuter- und Selleriesalz, Knoblauch. Paprikapulver, Muskatnuss, Curry, Kräuter ---
nicht empfohlen: nicht empfohlen: nicht empfohlen:
Weißmehl getrocknete Erbsen und Bohnen fette Wurst
Produkte aus Weißmehl Fertigsuppen und -saucen Fleischkonserven
polierter Reis Gesmüsekonserven Fertiggerichte
Süßigkeiten und Marmelade, Erdnüsse, Sago, Konfitüren und Geles, Eingemachtes schwarzer Tee, Kaffe, Kakao Rhabarber

Die richtige Trennkostkombination nach Dr. Howard Hay:

eiweißreiche Nahrungsmittel ideale Beilagen falsche Beilagen
Fleisch, Fisch, Wild, Geflügel, magere Wurst, Eier, Magerkäse, Quark und / oder Jogurt frisches Gemüse, Frisches Obst, Vollkornnudeln, Naturreis, Haferflocken und / oder Vollkornbrot Nudeln, polierter Reis, gekochte Kartoffeln, Weiß- und Graubrot, Cornflakes und Chips, Mais und Popcorn, Dürrobst, Banane, Honigmelone, Zucker, Süßigkeiten, Taubenzucker, Marmelade
--- Obst- und Gemüsesäfte, Kräutertees und / oder Mineralwasser Limonaden, Kaffee, schwarzer Tee

Das Fasten: Eine optimale Darmarbeit und eine gesunde Darmflora sind entscheidend für eine ausgewogene Säure-Basen-Balance. Aus diesem Grund ist eine Fastenkur fast immer der erste Schritt zu einer gesünderen Ernährung und Auftakt zu einer Umstellung alter und liebgewonnener Essgewohnheiten, die meistens (leider) ganz und gar nicht "gesund" sind. Beim Fasten ist folgendes wichtig:

  • Fasten dient der Entsäuerung des gesamten Organismus.
  • Durch das Fasten wird das Immunsystem gestärkt und der Darm und die Darmflora werden von Grund auf saniert.
  • Als positiver Nebeneffekt purzeln neben der Fastenkur auch lästige Pfunde, der Blutdruck sinkt, Ablagerungen in den Blutgfäßen werden abgebaut und die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen wir Gicht und Diabetes wird reduziert.

Die sanfte Fastenkur ist vor allem auch für Berufstätige sehr gut geeignet. Bei dieser Form des Fastens verzichtet man auf tierische Nahrungsmittel, Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, Zucker und Genussgifte. Die sanfte Fastenkur setzt sich zusammen aus:

  • Frühstück: Vollkornbrot mit Magerkäse, Getreidebrei, frische Früchte oder rohes Gemüse.
  • Mittagessen: Kartoffeln mit Gemüse und / oder Salat, eventuell 80 bis 100 Gramm Geflügel, mageres Fleisch oder Fisch.
  • Abendessen: Tee

Tagsüber sollten mindestens 2 Liter Wasser oder Kräutertee getrunken werden.

Die Philosophie von Franz Xaver Mayr: Der österreichische Arzt erkannte schon anfan des letzten Jahrhunderts die schwerwiegendsten Fehler in der Ernährung des modernen Menschen. Durch diese Erkenntnis erarbeitete sich F. X. Mayr fundamentales Wissen über die Verdauungslehre, wobei er eine therapeutische Kur entwickelte, bei der er den vier größten Ess-Sünden überhaupt beachtung schenkte. : zu viel Nahrung, zu hastiges Essen, zu wenige Ruhepausen zwischen den Mahlzeiten und zu üppiges Essen.

Das Ziel dieser therapeutischen Kur ist es, durch eine Verbesserung der Verdauungsleistung die Versorgung der einzelnen Organe und Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff zu verbessern. Noch zur Kur dazu entwickelte Mayr eine eigene Untersuchungsabfolge. Diese wird in einen Sichtbefund (Farbe und Beschaffenheit der Haut, Form des Bauches und Körperhaltung) und in einen Tastbefund (Abtasten des Bauches) unterteilt. Erst nach dieser Untersuchung werden die klinischen Befunde berücksichtigt. Die Richtlinien der Therapie werden nach der Diagnose für jeden Patienten einzeln zusammengestellt. Die Kur selbst besteht zu einem großen Teil aus altbachenen Brötchen und Milch.

Bei der typischen Mayr-Kur werden die Brötchen durch intensives Kauen so gut verspeichelt, dass der Darm sich regenerieren kann und der Organismus dadurch entsäuert und entgiftet wird. Aber auch das langsame Ausklingen und die Empfehlungen für eine gesunde Lebensführung sowie Ernährungsweise nach der Therapie ist Typisch bei der Mayr´schen Kur. Die wichtigsten Regeln für die Zeit nach der Therapie sind: Sich Zeit für die Mahlzeiten nehmen, immer nur kleine Portionen essen, auch kleine Bissen gründlich kauen, keine Zwischenmahlzeiten, nur eine kleine Abendmahlzeit, schwer verdauliche Speisen meiden, keine Rohkost und kein Obst nach 16 Uhr und keine feste Nahrung nach 18 Uhr.

Heute halten sich immer mehr Ärzte und Kurkliniken nach den Erkenntnissen von F. X. Mayr, denn auch sie haben den Zusammenhang von Säure-Basen-Balance, Bewegung, Ernährung und Lebensweise erkannt. Schließlich hat der österreichische Arzt immer wieder auf die gesundheitlichen Risiken einer Übersäuerung hingewiesen.

Autorin Tamara Kammerlander, Quelle: Säure Basen Balance von Heike Knophius, Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigungen und Zitate unter Angabe der Qulle unbedingt erwünscht.

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