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Glücklich und verliebt... durch Zucker!

Aber nicht nur äußerlich, auch innerlich hat Zucker durch schlagende Wirkung. Da die These, Zucker liefere schnelle Energie, weil er sofort ins Blut übergehe, aufgrund des höchst effektiven Einsatzes aller Medien mittlerweile wohl jedem bekannt ist, versorgt sich auch beinahe jeder vor, nach oder während körperlich und geistig besonders anstrengender Arbeiten mit Zucker in Form von Schokoriegeln, Traubenzucker, süßen Getränken oder Ähnlichem. Man spürt es unmittelbar nach Zuckergenuss ja auch am eigenen Leib: Ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbehagen nimmt von einem Besitz, die Konzentrationsfähigkeit steigt und die etwaige Nervosität schwindet. Man fühlt sich vorübergehend stark, leistungsfähig und ... na ja ... viel leicht auch ein bisschen glücklicher als zuvor...?!

Der Grund ist rasch erklärt: Zucker und mit ihm sämtliche isolierten Kohlenhydrate (Auszugsmehle (*1) und Stärken, wie z. B. Mondamin (*2) lösen bei ihrer Ankunft im Blut - wo Zucker in der Tat bereits wenige Minuten nach seinem Verzehr ankommt - die Produktion einer großen Menge an Insulin aus. Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse, dessen Hauptaufgabe es ist, den aus der Nahrung stammenden Zucker wieder aus dem Blut zu entfernen und ihn an sämtliche Körperzellen und Organe zu verteilen, die daraus dann ihre Energie gewinnen.

Insulin aktiviert aber auch die Bildung eines bestimmten Stoffes, der dann im Gehirn Serotonin (*3) zusammenbastelt. Serotonin wird manchmal auch als Glückshormon bezeichnet, da es heitere Gelassenheit und sogar euphorische Anwandlungen herbeizuzaubern vermag. Oft leiden Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen unter permanentem Serotoninmangel. Kakao enthält übrigens einen weiteren, dem Serotonin ähnlichen Stoff. Dieser soll gar Verliebtheitsgefühle auslösen. Deshalb führt Schokolade als Kombinationsprodukt von Zucker und Kakao zu den besten "Drogen-Trips".

 

(*1) Auszugsmehle: Mehle, denen sowohl der Keim als auch die Randschichten des Korns fehlen. Auch Weißmehl genannt. Völlig egal ist hierbei, ob es sich um Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl handelt. Jedes dieser Getreide lässt sich in Auszugsmehl verwandeln. An der Typen- bezeichnung (z. B. Type 405 oder 1050) lässt sich erkennen, wie hell ein Mehl ist. Je niedriger die Type-Zahl, um so weniger Mineralien, Vitamine und Spurenelemente sind noch darin. Type 405 ist die niedrigste Zahl und beschreibt das hellste Mehl.

(*2) Mondamin: Isolierte Stärke aus Mais

(*3) Serotonin: Hormon, das vorwiegend im Gehirn gebildet wird und im Gehirn als lnformationsüberträgersubstanz fungiert.

Autorin Kristina Peter, Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigungen und Zitate sind unter Angabe der Quelle unbedingt erwünscht.

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