Falscher
Zucker mittlerweile auch in Möhren!
So gibt es beim Obst heutzutage Sorten wie beispielsweise die Super-Sweet-Ananas
(*1), die eigentlich kaum noch nach Ananas schmeckt, sondern
nur noch wie pappsüßer Zuckersirup. Auch Bananen, Orangen
und vor allem kernlose Trauben oder Rosinen (Sultanas) sowie kernfreie
Wasserrnelonen gehören zu jenen Früchten, die auf höchstmöglichen
Zuckergehalt hin gezüchtet wurden.
Der Verbrauchergaumen steht nun einmal auf "süß".
Auch manche Äpfel und - jetzt halten Sie sich fest - sogar
Möhren und Rote Bete sind so überzüchtet und süß,
dass unser Körper diese "Lebensmittel" nicht mehr
will. Sie enthalten Zucker und (fast) wie beim weißen Kristallzucker
fehlen diesen Gemüsen durch extremste und rücksichtsloseste
Zucht- und Ausleseverfahren viele wichtige Begleitstoffe, die der
Körper zur Verarbeitung des Zuckers bräuchte. Das merkt
man daran, dass man sich an vielen dieser Früchte gnadenlos
überessen kann.
Die Kernlosigkeit von Früchten liefert Ihnen übrigens
einen wichtigen Hinweis auf die mangelnde Eignung derselben als
Lebensvermittler. Es sind so genannte hybride (*2) Sorten,
die selbst also unfruchtbar sind und sich nicht mehr aussäen
können, zwar nicht saft- aber dafür um so kraftloser sind.
Inzwischen glaubt man sogar, dass diesen Früchten nicht nur
die wichtigen Vitalstoffe fehlen, sondern dass ihr Zucker vom Organismus
fast genau so behandelt wird wie derjenige aus
der Südzuckerpackung. Er erkennt ihn nicht als natürlichen
Zucker an. Manche Ernährungsexperten nennen den Zucker solcher
Früchte auch Hybridzucker.
Die
Ahnen unserer Früchte
Um noch einmal einen kurzen Abstecher in die Steinzeit zu machen:
Unsere Apfel stammen von kleinen, harten und eher wenig saftigen
Früchtchen ab, die fast gar nicht süß schmeckten.
Eine wilde Traube ist extrem hartschalig, klein, voller Kerne und
von meist herbem Geschmack. Wildorangen sind ebenfalls kaum süß,
sondern voll eines zarten, fruchtigen Aromas und - was der Verbraucher
überhaupt nicht schätzt, es aber tun sollte - voller großer,
dicker Kerne. Pflanzt man solch einen Kern ein, wird daraus ein
stolzer, fruchttragender Baum heranwachsen.
Tun Sie das einmal mit einem Kernchen, wenn Sie denn eines finden,
aus einer hochgradig überzüchteten Navel-Orange, die von
einem veredelten Baum stammt. Wenn Sie Glück haben, keimt der
Same und ein Pflänzchen wächst heran. Aber Sie müssen
gut darauf aufpassen, denn Läuse aller Art werden es lieben
und auf Früchte werden Sie umsonst warten. Zucker ist in den
ursprünglichen Früchten sehr sparsam enthalten. Aber
genau auf diesen geringen Gehalt natürlichen Zuckers
ist unser Organismus programmiert!
(*1)
Super-Sweet (engl): Super-süß
(2)
Hybrid von griech. .Hybrida : das (selbst meist unfruchtbare)
Mischlings-Ergebnis aus einer Kreuzung von zwei unterschiedlichen
pflanzlichen oder tierischen Elternteilen.
Autorin
Kristina Peter, Abdruck
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