| Referenzwerte 
              können definitiv nicht als Gesundheitswerte bezeichnet werden. 
              Sagt Ihnen beispielsweise ein Arzt, dass einige ihrer Werte erhöht, 
              oder erniedrigt sind, so bedeutet dies auf keinen Fall, dass sie 
              schwer Krank seien. Aber auch ein "normales" Blutbild 
              ist keine 100% Garantie dafür, dass Sie gesund sind. Ob Sie 
              nun wirklich Krank sind entscheidet eine Kombination aus Ihren Sympthomen, 
              den Laborwerten, der Erfahrung des Arztes und manchmal auch eine 
              zusätzliche Spezialuntersuchung.  Referenzwerte 
              sind Durchschnittswerte. Der Wert, welcher als Normalwert bezeichnet 
              wird, ist der Durchschnitt von 95 Prozent gesunder Menschen, die 
              aus einer vergleichbaren Gruppe stammen (z.B.: europäische 
              Frauen zwischen 30 und 40, 40 und 50 oder 50 und 60). Zwischen den 
              verschiedenen Kontinenten, aber auch zwischen einzelnen Ländern 
              können die Referenzwerte unterschiedlich sein. Oftmals gibt 
              es sogar zwischen den einzelnen Labors starke schwankungen. Neben 
              Laborfehlern sind die Laborwerte von Alter, Geschlecht, Körpergewicht, 
              Lebensweise, Medikamenten und sogar dem Tagesrhythmus abhängig. 
              Aus diesem Grund sind die Unterschiede der Referenzwerte für 
              Frauen und Männer, aber auch für Kinder sehr groß. 
               In 
              fast jeder Laboranalyse finden sie bei den Messwerten auch die dazu 
              gehörigen Referenzwerte desjenigen Labors, welche die Analyse 
              durchgeführt hat. Diese stehen als oberster und unterster Wert 
              meist in einer Klammer vor oder nach dem gemessenen Wert. Steht 
              dann noch die Angabe "positiv" dabei, so bedutet dies, 
              dass eine gesuchte Substanz, wie beispielsweise der Antikörper 
              gegen ein Virus, gefunden wurde.  Referenzwerte 
              sind aus all diesen Gründen nur Orientierungspunkte, die bei 
              der ermittlung bestimmter Krankheiten zwar Anhaltspunkte geben können, 
              dies aber nicht immer müssen. Teilweise sind die Referenzwerte 
              durch die starken schwankungen sogar unzuverlässig. Verwechseln 
              Sie deshalb die Referenzwerte auf gar keinen Fall mit Ihren persönlichen 
              Gesundheitswerten.   Autorin 
              Tamara Kammerlander, © Ran e.V., Abdruck (auch auszugsweise), 
              Vervielfältigungen und Zitate unter Angabe der Quelle unbedingt 
              erwünscht.  |