Unser
Stuhl kann als Informationsquelle unseres Befindens definiert werden.
Bei Veränderungen der Form, Farbe und Geruch des Stuhls kann
bei vielen inneren Organen auf deren Gesundheit geschlossen werden.
Bei
gesunden Menschen hat der Stuhl eine mittelbraune Farbe, welche
durch den Gallenfarbstoff "Bilirubin" entsteht. Bei folgenden
Veränderungen im Stuhl sollten Sie die beschriebenen Hintergründe
überprüfen und danach behandeln, damit Sie weiterhin gesund
sind, oder dies baldmöglichst wieder werden.
- Hat
der Stuhl hellrote Blutauflagerungen, so sind meistens Hämorrhoiden
oder Blutungen im Enddarmbereich daran schuld.
- Bei
einem faulig, übelriechendem Stuhl können Lebererkrankungen
oder eine Störung der Darmflora der Grund sein.
- Wird
ein salbenartiger, grauer Stuhl, der teilweise mit Fettauflagerungen
versehen ist ausgeschieden, so deutet dies auf eine Erkrankung
der Bauchspeicheldrüse hin.
- Ist
der Stuhl weiß, bzw. kalkfarben, so liegt der Grund bei
einem Verschluss der Galle.
- Ein
Lehmig, hellgrauer Stuhl steht meist für eine Verengung der
Gallenwege oder für eine Störung der Fettverdauung,
was z.B. durch eine chronische Dünndarmentzündung oder
einen Gallensaftmangel ausgelöst werden kann.
- Wird
der Stuhl Pechschwarz (Teerstuhl), so ist der Grund dafür
auf Blutungen aus dem Magen oder dem oberen Darmbereich zurück
zu führen. Auch bei der Einnahme von Aktivkohle oder Eisenpräparaten
kann ein Teerstuhl auftreten.
Finden
Sie Blut im Stuhl, kann folgendes der Auslöser sein: Risse
in der Afterschleimhaut, ein Mangel an Blutplättchen, eine
bakterielle Darminfektion, Entzündungen von Darmausstülpungen
(Diverikulitis), eine Störung der Blutgerinnung (Bluterkrankheit),
oder Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen,
beispielsweise bei Leberzirrhose).
Bei
einer Stuhluntersuchung achtet der Arzt auf verschiedene Merkmale.
Im folgenden sind diese mit den dazugehörigen Krankheiten aufgelistet:
-
Eine Konzentration von Gallensäure deutet auf entzündliche
Darmerkrankungen hin.
- Bei
Verdauungsrückständen (Stärke, Fett und Muskelfasern)
können Störungen der Galle, Der Bauchspeicheldrüse
oder des Dünndarms andeuten.
- Ist
eine hohe Keimzahl von Hefepilzen (Candida) im Stuhl, so ist die
Darmflora warscheinlich gestört. Dies kommt oft nach Antibiotika-Therapien
vor. Zur Feststellung wird das Blut auf spezielle Antikörper
(Immunglobuline) untersucht. Auch wird eine Pilzkultur angelegt.
- Auch
Parasiten, wie Amöben, Lamblien und Wurmeier können
im Stuhl festgestellt werden. Diese können im Körper
zu verschiedenen Störungen führen.
- Die
Verdauungsenzyme "Chymotrypsin" und "Pankratische
Elastase 1" informieren über den Zustand der Bauchspeicheldrüse.
- Auch
im Stuhl nachgewiesene Bakterien (Salmonellen, Shigellen, Campylobacter,
manche Eschericia-Coli-Arten (EHEC) oder Yersinien) lösen
Durchfälle aus und schädigen durch ihre Giftstoffe (Toxine)
die Nerven und die Darmschleimhaut. Sie gelten zudem als Auslöser
von Arthritis.
- Bei
einem hohen Stickstoffanteil im Stuhl ist die Leber erkrankt.
- Durch
Abwehrzellen (fäkales Immungrobulin A (sIgA) kann eine lokale
Immunschwäche erkannt werden.
Autorin
Tamara Kammerlander, © Ran e.V., Abdruck (auch auszugsweise),
Vervielfältigungen und Zitate unter Angabe der Quelle unbedingt
erwünscht.
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