Zu
den wichtigsten, giftigen Schwermetallen gehört das Blei (Pb), das
in großem Umfang über die Atmosphäre als Metall und in Verbindungen
verteilt wird. Es wurde früher in erheblichem Maße als Antiklopfmittel
dem Benzin zugesetzt. Mittlerweile rückt durch die Verwendung von
bleifreien Treibstoff die Bedeutung der Bleiemmission immer weiter
in den Hintergrund. Jedoch emmittieren viele Erzhütten weiterhin
Blei.
Blei
selbst ist ein wichtiger Bestandteil von Legierungen, zum Beispiel
für Akkumulatorbatterien. Über 80% wird nach Gebrauch wiedergewonnen.
Bleipigmente werden in großem Maßstab für rostschützende Grundierungen
und Farben verwendet.
Organische
Bleiverbindungen, insbesondere Bleitetraethyl wurden und werden
dem Benzin als "Antiklopfmittel" zugesetzt: durch ihren leichten
Zerfall in Radikale sorgten sie dafür, dass die Explosion des Kraftstoffes
im Motor nicht zu früh erfolgte. Den Treibstoffen wurden zusätzlich
halogenierte Verbindungen zugesetzt, die mit dem Blei zu Bleihalogenen
reagierten und somit als anorganische Bleiverbindungen den Motor
verließen. 1974 wurden in den USA 227250 Tonnen Blei in Form von
Antiklopfmitteln verbrannt. Bleizusätze im Benzin beeinträchtigen
die Funktion von Katalysatoren, die den Ausstoß anderer Schadstoffe
wie CO vermindern. In der BRD war von 1976 bis 1985 eine tendenzielle
Abnahme der Bleibelastung festzustellen. Die beim Umgang mit Blei
zu beachtenden Schutzmaßnahmen sind im TRGS 505 (6/88) festgelegt.
Die
Giftigkeit Bleiorganischer Verbindungen ist von der anorganischer
Bleiverbindungen zu unterscheiden. Sowohl Blei selbst als auch seine
anorganischen Verbindungen sind toxisch (MAK für Blei: 0,1 mg/m3).
Da Blei jedoch nicht sehr gut vom Körper aufgenommen wird sind akute
Vergiftungen selten.
Gefährlich
ist eine kontinuierliche Aufnahme kleiner Mengen. Blei wirkt bei
der Aufnahme durch Nahrung und Atemluft schon in geringen Spuren
als chronisches Gift. Es reichert sich in Knochen, Zähnen und im
Gehirn an und beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Nervensystems.
Besonders Kinder sind gefährdet. Bleibelastete Kinder zeigen oft
Intelligenz-, Lern- und Konzentrationsstörungen. Durch Störung der
Immunabwehr kommt es zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Eine
krebserzeugende Wirkung von Blei ist nicht auszuschließen. Aufgrund
ihrer hohen Fettlöslichkeit werden organische Bleiverbindungen schnell
durch die Haut und die Lunge aufgenommen und gelangen schließlich
in das Gehirn. Sofortige Folgen sind Halluzinationen, Erregungszustände
und Krämpfe; Spätfolgen sind Parkinsonismus und Lähmungen.
Die
Halbwertszeit von Blei im menschlichen Körper beträgt mehr als 20
Jahre. Die
Bleikrankheit äußert sich in Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen,
Muskelschwäche, usw. Die Behandlung beruht auf einer Komplexierung
des im Körper vorhanden Bleis mit stark chelatisierenden Reagenzien.
Blei
zeigt eine ausgeprägte Tendenz zur Anreicherung im Boden, zum Beispiel
als schwerlösliches Bleiphosphat, Bleicarbonat und Bleisulfid. Pflanzen
sind gegenüber Blei resistenter als Menschen. Es ist daher darauf
zu achten, dass sich Blei nicht in für Nahrungsmittel verwendeten
Pflanzen anreichert.
Vielen
Dank an die Seite „Wikipedia“
Autorin Tamara
Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat erwünscht
unter Angabe der Quelleangabe.
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