Chrom
(von griech. chroma „Farbe“) ist ein chemisches Element mit dem
Symbol Cr. Die Verbindungen von Chrom haben viele verschiedene Farben
und werden oft als Pigmente in Farben und Lacken verwendet. Chrom
ist ein stahlgraues, korrosions- und anlaufbeständiges hartes Metall,
das im Urzustand zäh, form- und schmiedbar ist. Chrom wird hauptsächlich
zur Herstellung von Nichteisenlegierungen verwendet.
1761
entdeckte Johann Gottlob Lehmann ein orange-rotes Bleichromat-Mineral
im Ural, das er Rotbleierz nannte. Weil er es als eine Blei-Eisen-Selen-Verbindung
identifizierte, blieb Chrom noch unentdeckt. 1770 fand Peter Simon
Pallas an gleicher Stelle ein rotes Bleimineral, das wegen seiner
Rotfärbung Krokoit (von griech. krokos „safranfarben“) genannt wurde.
Die Verwendung von Rotbleierz als Farbpigment nahm schnell zu. Ein
aus Krokoit gewonnenes strahlendes Gelb, das Chromgelb, wurde zur
Modefarbe, vielen sicher noch als „Postgelb“ in Erinnerung. 1797
gewann Louis-Nicolas Vauquelin Chrom(III)oxid aus Krokoit und Salzsäure.
1798 erhielt er verunreinigtes elementares Chrom durch Reduktion
von Chrom(III)oxid mit Holzkohle. Spuren des neuen Elementes konnte
Vauquelin auch in Edelsteinen wie Rubin und Smaragd nachweisen.
Im 19. Jahrhundert wurden Chromverbindungen überwiegend als Farbpigmente
verwandt. Ende des 20. Jahrhunderts werden Chrom und Chromverbindungen
hauptsächlich zur Herstellung von korrosions- und hitzebeständigen
Legierungen eingesetzt.
Chrom
wurde fast nur als Chromit oder Chromeisenstein im Tagebau oder
in geringer Tiefe abgebaut. Metallisches Chrom wird durch Reduktion
des Erzes mit Aluminium oder Silizium gewonnen. 2003 förderte Südafrika
50 % des Weltbedarfs an Chromit. Andere nennenswerte Förderländer
sind Kasachstan (15,2 %), Indien (12,1 %), Simbabwe (3,7 %) und
Finnland (3 %). Im Jahr 2000 wurden ungefähr 15 Millionen Tonnen
marktfähiges Chromiterz gefördert. Hieraus ließen sich 4 Millionen
Tonnen Ferrochrom mit einem Marktwert von 2,5 Milliarden Dollar
gewinnen.
Chrom und Chromverbindungen werden für die verschiedenstartigen
Anwendungen eingesetzt: Hartverchromung: Galvanisches Aufbringen
einer bis zu 500 µm dicken Verschleiß- und Korrosionsschutzschicht
direkt auf Stahl, Gusseisen, Kupfer. Auch Aluminium kann nach dem
Aufbringen einer Zwischenschicht verchromt werden (Hartverchromte
Aluminiumzylinder im Motorenbau). Eine Chromfelge, besonders in
der Tuning-Szene sehr beliebt.Dekorverchromung: Galvanisches Aufbringen
einer < 1 µm dicken Cr-Schicht als Dekor mit einer korrosionsschützenden
Zwischenschicht aus Nickel oder Nickel-Kupfer. Sehr oft werden auch
Kunststoffteile verchromt. Chromgerbung: Ist das wichtigste Verfahren
zur Herstellung von Leder.
Metallisches
Chrom und Chrom(III)-Verbindungen sind gewöhnlich nicht gesundheitsschädigend.
Oral aufgenommene Chrom(VI)-Verbindungen sind im Gegensatz dazu
als äußerst giftig einzustufen. Die letale Dosis entspricht einem
halben Teelöffel. Chrom(VI)-Verbindungen sind seit langem als krebserregend
bekannt und werden unter anderem in Kühlsystemen als Korrosionsschutzmittel
verwandt. Die meisten Chrom(VI)-Verbindungen verursachen Irritationen
an Augen, Haut und Schleimhäuten. Chronischer Kontakt mit Chrom(VI)-Verbindungen
kann bei unterlassener Behandlung zu bleibenden Augenschäden führen.
1958 empfahl die WHO (World Health Organization) für Chrom(VI)-Verbindungen
eine maximal zulässige Konzentration von 0,05 mg/Liter im Trinkwasser.
Auch nachfolgende Untersuchungen führten zu keiner Anpassung dieser
Empfehlung.
Vielen
Dank an die Seite „Wikipedia“
Autorin Tamara
Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat erwünscht
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