Ein
weiteres bedeutsames Schwermetall ist Cadmium (Cd lat. cadmia, griechisch
kadmeia für Galmei). Cadmium, das in verschiedenen Legierungen,
im Klärschlamm, im Hausmüll, in einigen Leuchtfarben und Düngemitteln
vorhanden ist. Dadurch ist es nahezu allgegenwärtig ("ubiquitär").
Geringere Mengen werden für Legierungen, Batterien und Stabilisatoren
eingesetzt. Am 1.7.1992 trat eine neugefasste Klärschlammverordnung
in Kraft, in der die Grenzwerte von Cadmium und Quecksilber deutlich
reduziert wurden. Weiter enthält sie Richtwerte für Blei, Chrom,
Kupfer, Nickel und Zink.
1817
entdeckten Friedrich Stromeyer und Carl Samuel Hermann unabhängig
voneinander Cadmium in verunreinigtem Zinkcarbonat. Annähernd 100
Jahre wurde das Metall nur in Deutschland gewonnen. Strohmeyer bemerkte,
dass sich verunreinigtes Zinkcarbonat beim Erhitzen verfärbte: ein
Verhalten, das reines Zinkcarbonat nicht zeigte.
Wegen
seiner Giftigkeit verzeichnete der British Pharmaceutical Codex
von 1907 Cadmiumjodid als Mittel zur Behandlung von geschwollenen
Gelenken (enlarged joints), skrofulösen Drüsen (scrofulous glands)
und Frostbeulen (chilblains). Cadmiumhaltige Erze sind selten.
Greenockit
(CdS) ist fast immer mit Sphalerit (ZnS) verschwistert. Cadmium
wird daher als Nebenprodukt bei der Zinkverhüttung, in kleinem Umfang
auch bei der Blei- und Kupferverhüttung gewonnen. Kleinere Mengen
fallen auch beim Recycling von Eisen und Stahl an. Cadmium und seine
Verbindungen sind hochgiftig und vermutlich krebserregend.
Cadmium
wird im allgemeinen in wesentlich geringeren Mengen dem Boden zugeführt
als Blei. Die Hauptbelastung besteht durch mit Verbrennungsabgasen
verunreinigte Luft und durch Phosphatdünger, der je nach Herkunft
einen unterschiedlichen Cadmiumgehalt aufweist. In gelben bis rötlichen
Farbpigmenten wird Cadmium verwendet und darf in Anstrichfarben
maximal zu 0,01 % enthalten sein, bzw. maximal zu 0,1 % bei einem
außerdem hohen Zinkanteil.
Eingeatmeter
cadmiumhaltiger Staub führt zu Schäden an Lunge, Leber und Niere
und kann sogar zum Tod führen. In Arbeitsbereichen, in denen
mit erhitzten Cadmiumverbindungen (Lötplätze und Cadmierbäder) gearbeitet
wird, ist für eine gute Durchlüftung oder Absaugung zu sorgen. Cadmium
ist eines der wenigen Elemente ohne eine biologische Funktion im
menschlichen Körper. Cadmiumstaub kann aber wie ein Schwangerschaftshormon
wirken.
Eine
orale Aufnahme von löslichen Cadmiumsalzen verursacht Erbrechen,
Leberschäden und Krämpfe. Die Halbwertszeit von Cadmium in den Körperzellen
beträgt ca. 10 Jahre, es reichert sich somit leicht an! Die durch
eine Anreicherung entstandenen Schäden wurden als Itai-Itai-Krankheit
bekannt, die sich zum Beispiel in Skelettschrumpfungen bemerkbar
macht. Andere Leiden nach chronischer Cadmiumaufnahme, zum Beispiel
durch die Luft, sind Schleimhautentzündungen ("Cadmiumschnupfen"),
Schäden der Lunge und Niere. Cadmium
ist bereits in geringen Konzentrationen giftig. Sie haben sich im
Tierversuch als krebserzeugend erwiesen, sind erbgut- und fruchtschädigend.
Gemäß
Chemikalienverbotsverordnung darf der Cadmiumgehalt in Kunststoffen
0,01 Gewichtsprozent (100 mg/kg) nicht überschreiten. Dieser Grenzwert
gilt EU-weit. Hauptsächlich wird Cadmium vom Menschen durch die
Nahrung aufgenommen. Aber auch Tabakrauch transportiert große Cadmiummengen
in die Lungen, von wo aus es mit dem Blut im Körper verteilt. Besonders
Personen, die in Fabriken mit hohem Cadmiumausstoß arbeiten, sind
erhöhten Gefahren ausgesetzt. Aber auch von wilden Müllplätzen und
Metallwerken gehen Gefahren aus.
Unfälle
in der Industrie wie in der chinesischen Provinz Guangdong machen
die realen Gefahren deutlich. Cadmium wird durch das Blut zuerst
zur Leber transportiert, wo es sich mit Proteinen zu Komplexen verbindet,
die danach weiter zu den Nieren transportiert werden. In der Leber
induziert es die Synthese von Metallothioneinen, die das restliche
Cadmium bereits im Darm binden und so zur Ausscheidung bringen können.
In den Nieren sammelt sich Cadmium. Durch Behinderung und Zerstörung
der normalen Nierenfunktion wird ein Ausscheiden eigentlich essentieller
Proteine und Kohlenhydrate herbeigeführt. Es braucht sehr lange,
bis das Cadmium, das sich in die Nieren eingelagert hat, wieder
ausgeschieden werden kann.
Schaden
und Symptome Durchfall, Magenschmerzen und heftiges Erbrechen Nierenschädigung
Knochenbrüche Schäden am Zentralnervensystem Schäden am Immunsystem
Störungen in der Fortpflanzung und eventuell sogar Unfruchtbarkeit
Psychologische Störungen Mögliche DNA-Schaden und Krebsentstehung.
Vielen
Dank an die Seite „Wikipedia“
Autorin Tamara
Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat erwünscht
unter Angabe der Quelleangabe.
|