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Wasserwiederaufbereitung

Die Wasseraufbereitung dient der Anpassung von Rohwasser an die Anforderungen der Trinkwasser- und Nutzwassernutzung. Die Wasseraufbereitung umfasst im wesentlichen 2 Gruppen der Behandlung: Entfernung von Stoffen aus dem Wasser (z. B. Reinigung, Sterilisation, Enteisenung, Enthärtung, Entsalzung) und Ergänzung von Stoffen sowie Einstellen von Parametern des Wasser (z. B. Dosierung, Einstellung von pH-Wert, gelösten Ionen und der Leitfähigkeit).

Welche Verfahren eingesetzt werden, hängt von der Nutzung des Wassers ab. Technische Wässer (Kraftwerke, chemische Prozesse, Pharmazie) erfordern häufig eine sehr weitgehende Änderung der Wassereigenschaften z. B. durch Entsalzung, Umkehrosmose, spezielle Dosierungen, Entgasung u. v. m.

Bei der Einstellung von Trinkwasser sind die gesetzlichen Vorgaben (DIN 2000) und die Anforderungen des Verteilnetzes maßgebend. Trinkwasser kann durch Mischung von Wässern aus unterschiedlichen Quellen voreingestellt werden um eine gleichmäßigere Qualität zu erzielen (z. B. Mischung aus Uferfiltrat und Talsperrenwasser).

Badewasser in öffentlichen Frei- und Hallenbädern wird entsprechend der Badewasserverordnung aufbereitet. Flockung, Filtration und Chlordesinfektion sind die Standardverfahren. Eine Aufbereitung ist oft notwendig, wenn Wässer unterschiedlicher Beschaffenheit vermischt werden. Der pH-Wert im Mischwasser wird hierdurch häufig derart verschoben, dass die Calcitlösekapazität, das heißt das Vermögen des Wassers, Calciumcarbonat aufzulösen, unzulässig hoch wird (der Grenzwert für die Calcitlösekapazität beträg nach TrinkwV 5 mg/L). Dieses Vermögen Calciumcarbonat zu lösen wird häufig als „Aggressivität“, genauer „Kalkaggressivität“ des Wassers bezeichnet.

Die Aufbereitung von Grundwasser aus einem ausreichend geschützten Grundwasserleiter ist in der Regel weniger aufwändig als die von Quell- oder Oberflächenwässern.

Die wohl am häufigsten eingesetzten Verfahren zur Aufbereitung von Grundwasser sind die Enteisenung und Entmanganung. Inwieweit eine Chlorung des Grundwassers erforderlich ist, ist zumeist abhängig vom Zustand des Rohrnetzes.

Für die Aufbereitung von Oberflächenwässern werden hingegen meist aufwändigere Verfahren eingesetzt. Dies sind häufig eine Ozonung, Flockung mit anschließender Sedimentation oder Filtration und eine Aktivkohlefiltration zur Eliminierung absorbierbarer Schadstoffe. Eine abschließende Desinfektion ist obligatorisch.

Zur Wasseraufbereitung werden mechanische, chemische und biologische Verfahren eingesetzt. Prozess Anlagenkomponente Zweck Siebung, Rechen, Trommelsieb, Mikrosieb (Entfernung von größeren Feststoffen und Schwimmstoffen) Sedimentation (Sandfang), Absetzbecken (Entfernung kleinerer Schwimmstoffe, Sand, geflockter Schwebstoffe), Filtration, Sandfilter (Entfernung von Schwebstoffen (Partikeln)), Flotation im Flotationsbecken, Entfernung von feinen Schmutzpartikeln durch Einblasen von Luft, Flockung im Flockungsbecken, Entfernung von Kolloidstoffen und feinen Schmutzpartikeln durch Zugabe von Flockungsmitteln (Entladung der Partikel) und Einstellung des pH-Wertes. Letzteres kann auch mit einer Filtration verbunden sein (Flockungsfiltration). Fällung Fällungsbecken bzw. Fällungsfiltration Ausfällung von Störstoffen z. B. Eisen- oder Manganoxiden durch Belüftung und anschließender Sedimation oder Filtration.

Die Adsorption Aktivkohlefilter Anlagerung von z. B. adsorbierbaren halogenierten Kohlenwasserstoffverbindungen (AOX) oder Farbstoffen Entsäuerung Entsäuerungsanlage Entfernung der aggressiven Kohlensäure dient der Vermeidung von Korrosion im Rohrnetz. Enthärtung Enthärtungsanlage Entfernung von Ca2+ und Mg2+ Entsalzung (Desalination) Entsalzungsanlage Entfernung von Salzen z. B. zur Aufbereitung von Meerwasser zu Trinkwasser und zur Bewässerung Strippen Strippbecken Entfernung durch Einblasen von Luft/Gasen. Damit werden in Entsprechung des Dampfdruckes gelöste Wasserinhaltsstoffe in die gasförmige Phase übergeführt und somit aus dem Wasser entfernt.

Kühltürme, Kühlteich, Wärmeübertrager etc. führen zu einer Verminderung der Temperatur, um den Anforderungen nachfolgender Prozesse oder Nutzungen zu genügen.

Biochemische Verfahren: Beispiel: Denitrifikation Ausnutzung biochemischer Vorgänge. In der Denitrifikation wird der Nitrat-Gehalt belasteten Rohwassers entweder durch Kohlenstoffzugabe im Untergrund oder in einem Reaktor vermindert. Desinfektion Sonderbecken, Zugabe in das Rohrnetz Entkeimung durch Chlor-, Ozonzugabe oder UV-Bestrahlung Spezielle Behandlung Sonderbecken für verseuchte Abwässer. Spezielle Behandlung von Abwässer, welche mit zunächst unbekannten Stoffen oder Lebewesen verseucht sind. Beispiele: Unbehandelte Abwässer aus Galvanisierungsbetrieben oder Fadenwürmer

Wasserwiederaufbereitungsanlagen

Pflanzenkläranlagen

Meerwasserentsalzung

Autorin Tamara Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat nur in Absprache mit dem Verein.

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