Herbizide
(Pflanzenschutzmittel; lat.: herba = Kraut, Gras) oder Unkrautbekämpfungsmittel
sind Substanzen, mit deren Einsatz selektiv (selektive Herbizide)
oder nicht selektiv (Totalherbizid) wirtschaftlich uninteressante
oder störende Begleitkräuter abgetötet werden sollen, ohne die Nutzpflanzen
dabei zu schädigen.
Eine
mögliche Einteilung erfolgt nach der Art der Wirkung: ätzende Herbizide
wirken durch Verätzung der Pflanzen und sind relativ unspezifisch,
schädigen somit Schad- und Nutzpflanzen gleichermaßen. Eine Anwendung
ist somit nur bei einigermaßen räumlicher Trennung möglich. Beispiele
sind gebrannter Kalk oder Chlorate. Wachstumshormone wirken als
Wuchsstoffe und beruhen auf dem Prinzip, dass die Pflanze schneller
wächst, als sie sich mit Nährstoffen versorgen kann, was zum Absterben
führt. Chloroplastensynthesehemmer hemmen die Bildung von Chloroplasten,
die für die Photosynthese und damit für die Nahrungserzeugung zuständig
sind. Totalherbizide wirken auf alle Pflanzen und töten sie ab.
Die bekanntesten Totalherbizide sind das unter dem Handelsnamen
RoundUp vertriebene Glyphosat und das nicht mehr im Handel erhältliche
UnkrautEx auf Basis von Natriumchlorat.
Seit
einigen Jahren werden mit gentechnischen Methoden auch Pflanzen
gezüchtet, die gegen Totalherbizide resistent sind. Diese sog. "Grüne
Gentechnik" ist z.B. für die Totalherbizide RoundUp und Basta (Wirkstoff:
Glufosinat) verwirklicht worden.
Einteilung
der Herbizide nach Angriffspunkten im Stoffwechsel der Pflanzen:
Mitosehemmer oder Keimhemmer hemmen die Zellteilung Wuchsstoff-Herbizide
führen dazu, dass sich die Pflanzen "zu Tode wachsen" Aminosäure-Antagonisten
hemmen die Bildung wichtiger Aminosäuren (Beispiel: Glufosinat).
Durch den mehrfachen Einsatz einer einzigen Wirkgruppe über mehrere
Jahre hinweg können besonders in Monokulturen resistente Unkräuter
heraus selektiert werden. Dieser Vorgang wurde bei fast allen Wirkgruppen
beobachtet. Besonders häufig werden dabei Pflanzen mit einer hohen
Reproduktionsrate resistent. Ein aktuelles Beispiel stellt der Ackerfuchsschwanz
in Deutschland dar. Seite des Herbicide Resistance Action Committee.
Herbizide können und wurden schon häufig als militärische Kampfstoffe
verwendet.
Vielen
Dank an die Seite „Wikipedia“
Autorin Tamara
Kammerlander, © Rainforest Newsletter e.V. Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigung und Zitat erwünscht
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