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Granulozyten:

Auch bei den Granulozyten gibt es drei verschiedene Unterformen: die eosinophile, basophile und neutrophile Granulozyten. Neutrophile Granulozyten werden sogar noch in "junge Zellen" (stabkernige) und "alte Zellen" (segmentkernige) unterteilt.

Die neutrophile Granulozyten leisten bei Bakterien- und Pilzalarm erste Hilfe. Durch die kleinsten Blutgefäße schlüpfen sie zu den Entzündungsherden und kapseln Erreger oder Fremdstoffe ein, welche sie dannach mit einer "chemischen Keule" aus Enzymen unschädlich machen und anschließend verdauen. Bei schwangeren Frauen und bei Rauchern ist der Wert der neutrophilen Granulozyten meist erhöht.

Dagegen sind die eosinophile Granulozyten zur Abwehr von Würmern und Parasiten zuständig. Allerdings haben diese auch den Nachteil, dass sie bei Allergikern die eigenen Allergene (harmlose Eiweißstoffe aus der Nahrung oder Pollen) angreifen.

Die basophile Granulozyten dienen zur Unterstützung der eosinophilen Granulozyten zur Parasitenabwehr. Diese sind auch unter dem Namen "Blutmastzellen" bekannt. Leider haben auch sie den oben genannten Nachteil bei allergischen Reaktionen.

Referenzbereiche Granulozyten:

Erwachsener Granulozyten (gesamt) 59 % (1800-7700 / µl Venenblut)
Erwachsener Segmetkernige 56 % (1800-7700 / µl Venenblut)
Erwachsener Stabkernige 3 % (0-700 / µl Venenblut)
Erwachsener Eosinophile 2,7 % (0-450 / µl Venenblut)
Erwachsener Basophile 0,5 % (0-200 / µl Venenblut)

Durch Infektionen mit Pilzen, Bakterien, Viren, Parasiten, Vergiftungen, Gichtanfälle, akuten Blutverlustes (Operationen), Medikamente (Kortison, Lithium, Adrenalin), Hormone (Antibabypille) oder Krebserkankungen können die Werte der neutrophile Granulozyten (Neutrophilie) erhöht sein.

Duch Bakterieninfektionen (Typhus, Tuberkulose, Blutvergiftung), Virusinfektionen (Grippe Masern, Munps), Malaria, Autoimmunerkrankungen, Knochenmarksschädigung (radioaktive Strahlen, Benzol, Schwermetalle), Arzneimittelallergie oder Medikamente (Antibiotika, Antidiabetika, Malaria-Mittel, Goldsalze zur Rheuma-Therapie) können die Werte der neutrophile Granulozyten (Neutrophilie) vermindert sein.

Durch allergische Reaktionen (Asthma, Milben- oder Nahrungsmittelallergie, ...), Wurm-, Pilz- oder Parasitenbefall, die Heilphase nach Infektionen, Hauterkrankungen (Schuppenflechte), Medikamente (Penicillin, ASS (=Acetylsalicylsäure), spezielle Infektionskrankheiten (Masern, Scharlach, Ruhr) oder Krebserkrankungen können die Werte der eosinophile Granulozyten (Eosinopenie) erhöht sein.

Durch schwere, akute Infektionen (Blutvergiftung, Typhus, Peritonitis (=Bauchfellentzündung)), Lungenentzündungen, Hormonbehandlungen oder Erkrankungen der hormonproduzierenden Drüsen (Nebenniere, Hypophyse) können die Werte der eosinophile Granulozyten (Eosinopenie) vermindert sein.

Durch Allergien oder selten auch chronisch myeloische Leukämie oder Polycythaemia vara (Erkrankung der Blut bildenden Stammzellen) können die Werte der basophile Granulozyten (Basophilie) erhöht sein.

Autorin Tamara Kammerlander, © Ran e.V., Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigungen und Zitate unter Angabe der Quelle unbedingt erwünscht.

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