"Meinungsvielfalt":
wie viel Jod braucht der Mensch?
Natürlich
ist bekannt, dass Jod ab einer gewissen Dosis ein schädliches,
ja sogar tödlich wirkendes Gift aus der Gruppe der Halogene
ist (zu denen auch die stechend riechenden Gase namens Fluor, Chlor
und Brom gehören).
Der
harmlose Versuch herauszufinden, welche Dosis nun die "gewisse"
ist, wird selbst den unerschütterlichsten Mitmenschen zügig
in ein verstörtes Individuum verwandeln. Zwar weiß man,
dass 30ml (Milliliter, also ein Tausendstel Liter) einer Jodlösung
(entspricht etwa 2 bis 3 g reinem Jod) so ziemlich jeden zum Dahinscheiden
animieren würde, jedoch gehört diese Flüssigkeit
kaum zum täglichen Speiseplan eines durchschnittlichen Erdenbürgers.
Das
a llerdings, was von überragendem Interesse wäre, weiß
keiner: Wie viel Jod ist wo enthalten? Wenn man jedoch wissen will,
wie viel Jod man braucht, so stößt man auf viele, viele
Informationen. Ob diese zur Klärung der Frage beitragen oder
ehr noch mehr verwirren, ist offensichtlich nicht so ausschlaggebend...
So empfielt die WHO (Weltgesundheitsorganisation), man solle 200
Mikrogramm (= 0,2 Milligramm )Jod pro Tag nicht überschreiten.
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) war bis
vor kurzem noch anderer Meinung, gab 200 Mikrogramm als absolutes
Minnimum an und hielt eine tägliche und lebenslange Einnahme
von 1´000 Mikrogramm (entspricht 1 Milligramm) noch für
akzeptabel.
Pech
für denjenigen, der sich vertrauensvoll und akribisch an diese
Angabe hielt, denn der Wert wurde alsbald nach unten korrigiert-und
auch das ist noch kein Garant dafür, dass diese Dosis nun die
optimale ist. Denn was die Bedarfswerte von Vitaminen, Mineralien
und Spurenelementen angeht, so scheint die Dauer ihrer Aktualität
derjenigen einer Tageszeitung fast schon Konkurrenz zu machen: Was
heute gilt, kann morgen längst überholt sein. Flexibilität
ist unerlässlich!
Übrigens,
was für die Sitten in anderen Ländern gilt, gilt auch
für die Dosierung von Vitaminen und Spurenelementen. Da jedes
Land in dieser Hinsicht offensichtlich eine eigene Vorstellung hat,
darf man davon ausgehen, dass die erforderliche Einnahmemenge der
Vitamine und Spurenelemente von der Staatsangehörigkeit abhängt.
Autor Michael
Kent, Abdruck
(auch auszugsweise), Vervielfältigungen und Zitate unbedingt
erwünscht.
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